Kirchheim

Anbieter bangen um Kursleiter

Corona Beim „Verein zur Förderung der Gesundheit“ spülen weniger Teilnehmer auch weniger Geld in die Kasse.

Schön auf der Matte bleiben und Abstand halten.Foto: pr
Schön auf der Matte bleiben und Abstand halten. Foto: pr

Kirchheim. Viele Kirchheimer haben schon einmal einen Kurs des „Vereins zur Förderung der Gesundheit“ besucht, der seit dem Jahr 2001 existiert und ans Krankenhaus angegliedert ist. Nach OPs, nach Entbindungen oder auch zur Vorsorge oder Entspannung beziehungsweise bei speziellen Problemen kann man dort Gymnastik, Yoga oder anderes mehr belegen. „Pro Halbjahr haben wir über hundert Kurse angeboten und damit weit über tausend Teilnehmer erreicht“, berichtet Geschäftsführerin Birte Lachmann. Maximal ein Dutzend Teilnehmer pro Kurs, das war die Regel. - Vor Corona.

Jetzt ist alles anders: „Momentan und auch nach den Ferien können wir maximal sieben Personen pro Kurs zulassen“, erläutert Brigitte Röhm, die beim Verein für Pressearbeit zuständig ist. Menschen, die bislang fortlaufend Kurse besuchten, müssen sich ab sofort jedesmal neu anmelden, denn: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Der liebgewonnene Kurs kann unter Umständen also nicht mehr besucht werden. Schlimmer: Nach einer OP ist im Wunschkurs beispielsweise zum Muskelaufbau kein Platz mehr frei - das Problem lässt sich aber nicht auf die lange Bank schieben, schnelles Handeln ist für den Heilungserfolg wichtig.

Dass für die, die einen der begehrten Plätze ergattern, duschen momentan nicht erlaubt ist, mag da noch ein verhältnismäßig kleines Problem sein. Am schlimmsten wirkt sich die Tatsache aus, dass weniger Teilnehmer schlichtweg auch weniger Geld in die Vereinskasse spülen. Die Kursleiter werden nach Teilnehmern bezahlt, erhalten also jetzt wesentlich weniger Honorar.

Das will eigentlich niemand. „Als wir im März alle Kurse absagen mussten, wollten manche Teilnehmer spontan auf die Rückerstattung ihres Beitrags verzichten, um die Kursleiter zu unterstützen“, berichtet Birte Lachmann von großer Solidarität. Diesem Vorhaben machte jedoch das Finanzamt einen Strich durch die Rechnung: Der Verein ist schließlich gemeinnützig, er muss daher seine Überschüsse für die „Kernprodukte des Krankenhauses“ einsetzen, wie die Geschäftsführerin erklärt. Irene Strifler