Kirchheim
Antonia Rau ist die beste Vorleserin

Wettbewerb Neun Schülerinnen und Schüler haben am Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs teilgenommen.

Wendlingen. Komplett überrascht sei sie gewesen, sagt Antonia Rau auf die Frage, ob sie mit dem Sieg gerechnet habe. Da habe sie eigentlich an Jan gedacht, gibt sie ganz offen zu. Doch die Jury hat das anders gesehen und Jan Kelnberger den zweiten Platz zugesprochen. Verlierer gibt es keine, und deshalb teilen sich die anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Wendlingen, Kirchheim, Köngen und Plochingen das dritte Siegertreppchen.

Während die Stadtbücherei Wendlingen mehrfach in den letzten Jahren Austragungsort für den Schul-Vorlesewettbewerb des Robert-Bosch-Gymnasiums gewesen ist, bot sie am Montag erstmals die Plattform für den Kreisentscheid Esslingen Nordost mit insgesamt neun Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus den sechsten Klassen aus neun Schulen. Die Stadtbücherei war zum Jahresende von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt angefragt worden, ob sie den Kreisentscheid ausrichten wolle.

In der Reihenfolge ihrer Namen im Alphabet lasen die Teilnehmer ihren vorbereiteten Text. Während die einen gleich mit dem Vorlesen loslegten, nachdem sie Titel und Autor ihrer Wahl gesagt hatten, stellten sich andere mit Namen vor und gaben eine kurze Einführung zum Buch und stellten damit schon den ersten Augenkontakt zum Publikum her.

Jury zeigt sich positiv überrascht

Nach einer Pause war ein weiterer Vorlesetext dran, der von der Jury ausgewählt wurde und für die Teilnehmenden fremd war. Der Titel: „Leon Lustig – und die Jagd nach dem Urvogel“ von Franziska Hochwald. Da galt es einige Stolperfallen wie „Tohuwabohu“ zu umschiffen. Während Tohuwabohu für keinen Schüler zum Sprachkrepierer wurde, gehörten „Pumps“ und „Nylonstrümpfe“ offensichtlich nicht zum Sprachgebrauch der meisten. Trotzdem schlugen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wacker, was man daran merkte, dass sie, als sie sich einmal eingelesen hatten, immer sicherer und flüssiger wurden.

Die Jury hatte teils über Nuancen zu entscheiden, so eng sei es bei den Platzierungen zugegangen. Einige hätten mit „viel Empathie“ vorgelesen, bemerkten die Jurymitglieder positiv, sehr überrascht waren sie über den Fremdtext, der von den Schülern allgemein „sehr gut vorgelesen“ worden sei.

Antonia Rau vom Ludwig-Uhland-Gymnasium in Kirchheim hatte ihre Mutter und Freundin Leni zum Vorlesewettbewerb mitgebracht. Die waren mächtig stolz, als Christiane Ehmann ihren Namen als Erstplatzierte nannte. Die Zwölfjährige liebt unter anderem Fantasyromane, aber auch „nicht so abgespacte Sachen“. Als „flüssig und souverän“ bewertete die Jury Antonia Raus Leistung beim Vorlesen.

Eine Urkunde und ein Buch erhielten alle Vorleser und Vorleserinnen vom Börsenverein: Clara Beutin, Burgschule in Köngen, Linda Hierl, Johannes-Kepler-Realschule, Jan Kelnberger, Robert-Bosch-Gymnasium Wendlingen, Paul Kopf, Teck-Realschule, Alexa Landshammer, Neckar-Fils-Realschule, Lotta-Marie Reichle, Gymnasium Plochingen, Louis Nowak, Schlossgymnasium, Marie Oberschelp, Freihof-Realschule, Antonia Rau, Ludwig-Uhland-Gymnasium Kirchheim. Gaby Kiedaisch