Kirchheim
Arbeitslosigkeit: der Landkreis Esslingen stemmt sich gegen den Trend

Statistik Insgesamt ist auch im letzten Monat des Jahres die Arbeitslosigkeit weiter gestiegen. Im Landkreis Esslingen fallen die Zahlen leicht.

Im letzten Monat des vergangenen Jahres ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gestiegen. Insgesamt waren 18 355 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Anstieg im Vergleich zu November um 0,5 Prozent. Allerdings bedeutet das gleichzeitig im Vergleich zum Dezember des Vorjahres eine deutliche Steigerung um 11,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent auf jetzt 4,1 Prozent, während sie im Dezember des Vorjahres noch bei 3,7 Prozent lag.

„Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Dezember 2023 schließt sich an das Muster der Vormonate an. Auch im letzten Monat des Jahres ist die Arbeitslosigkeit wieder gestiegen. Damit ist die Herbstbelebung fast komplett ausgefallen,“ erläutert Bettina Münz, die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Die Belastungsfaktoren der Wirtschaft wie Preissteigerungen, Rückgang der Auftragseingänge und sehr unsichere Rahmenbedingungen würden sich zunehmend auch auf den Arbeitsmarkt aus wirken, so Münz.

Allerdings sind auch bei differenzierter Betrachtung regionale Unterschiede in der Entwicklung sichtbar. Im Landkreis Göppingen waren im Dezember insgesamt 6 746 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg im Vergleich zum November um 3,4 Prozent entspricht, im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um einen Anstieg um 13,7 Prozent. Etwas anders sieht es im Landkreis Esslingen aus. Zwar stiegen hier auch die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent, im Vergleich zum November sind hier aber die Arbeitslosenzahlen um 1 Prozent gesunken. Während im Landkreis Göppingen also die Quote mittlerweile bei 4,7 Prozent liegt, landet der Landkreis Esslingen bei moderaten 3,8 Prozent. Dabei lag die Arbeitslosenquote im Geschäftsstellenbezirk Esslingen am höchsten mit 4,1 Prozent, gefolgt von Kirchheim mit 3,7 Prozent, Nürtingen mit 3,6 und Leinfelden-Echterdingen mit 3,3 Prozent.

Spezifische Entwicklungen

Im Dezember waren 321 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 14 Personen oder 4,2 Prozent weniger als vor einem Monat, aber 90 Personen oder 39,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 592 Arbeitslose, 37 oder 2,4 Prozent mehr als im Vormonat, und 375 Personen oder 30,8 Prozent mehr als im Dezember 2022. Die Zahl der 50-Jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu November um 18 Personen auf 6 669 Personen gestiegen, was einem lediglich leichten Anstieg um 0,3 Prozent entspricht. Das waren allerdings gemessen zum Vorjahr 322 Personen mehr, ein Anstieg um 5,1 Prozent. 4958 Menschen waren im Dezember seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 46 Personen (minus 0,9 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 249 (plus 5,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um eine Person oder 0,1 Prozent gestiegen und lag bei 819 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 52 schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet, was einem Minus von 6 Prozent entspricht. aa