Kirchheim
Auch am „Schloss“ gibt’s künftig Zäune

Vandalismus Die Stadt Kirchheim will das Schulgelände am Schlossgymnasium über Nacht und an Wochenenden schließen.

Kirchheim. Die Diskussionen über Vandalismus auf Kirchheimer Schulhofen nehmen kein Ende: Stadtverwaltung und Gemeinderat sehen sich gezwungen, an immer mehr Schulen immer größere Teile der Höfe einzuzäunen und abzusperren. Jüngstes Beispiel ist das Schlossgymnasium in der Jesinger Halde. Die Frage nach dem Ob scheint sich dabei zu erübrigen. Es geht nur noch um das Wie, das Wann und das Wieviel.

Die Verwaltung hat eine eindrucksvolle Liste vorgelegt, in der „Vorkommnisse“ für die Zeit von Ende Juli bis Ende Oktiber 2021 festgehalten sind. An 73 von 88 Tagen gab es demnach „Vorkommnisse“. Jugendliche werden regelmäßig beim Rundgang „vom Gelände geschickt“ oder gar „des Geländes verwiesen“. Außerdem verzeichnet die Liste regelmäßig „Scherben und volle Mülleimer“. Immer wieder gibt es den Zusatz „Alkohol, laute Musik und Verschmutzung“. Häufig muss die Polizei verständigt werden. Erst Mitte /  Ende Oktober sind öfters auch mal „keine Vorkommnisse“ verzeichnet. Das mag an den nächtlichen Termperaturen liegen.

Einige halten sich an keine Regeln

Im Gemeinderat herrscht großes Verständnis für beide Sichtweisen vor – für das Bedürfnis der Schulen nach einem sauberen Gelände, für das Bedürfnis der Anrainer nach Ruhe, aber auch für das Bedürfnis von Jugendlichen nach Treffpunkten. Es wird auch keinesfalls auf „die“ Jugendlchen als solche geschimpft. Am besten bringt CIK-Stadtrat Tobias Öhrlich das Dilemma auf den Punkt: „Auf Dauer ist es deprimierend, sich im mer wieder mit diesem Thema beschäftigen zu müssen – nur, weil ein paar Leute sich nicht an Regeln halten können.“

Weil aber alle Redner auch erkennen, dass die Schulen und der Schulbetrieb unter dem nächtlichen Treiben zu leiden haben, geht es um konkreten Fall nur noch um die Frage, wie weiträumig das Schulgelände des Schlossgymnasiums künftig abgesperrt werden soll: Obwohl sich der Ausschuss für Bildung, Soziales und Bürgerdienste noch für eine zurückhaltendere Variante ausgesprochen hatte, stimmte der Gemeinderat nun einer Einzäunung zu, die direkt nach dem vorderen Eingang der Walter-Jacob-Halle beginnt.

Auch an Wochenenden und in den Ferien soll der Schulhof geschlossen bleiben. Lediglich der Sportplatz hinter der Halle lässt sich dann noch öffentlich nutzen – von der Grundidee her tatsächlich von Sportlern und nicht von Partygängern. Auf Antrag von SPD-Stadträtin Andrea Helmer-Denzel hat der Gemeinderat außerdem beschlossen, das Schlossygmnasium in das städtische Streetworkerprogramm einzubeziehen.   Andreas Volz