Kirchheim
Baden bei Wind und Wetter: „Das ist wie eine Therapie!“

Freizeit Im Kirchheimer Freibad ziehen auch bei kühlen Temperaturen und wechselhaftem Wetter Schwimmerinnen und Schwimmer ihre Bahnen. Für die Unerschrockenen ist das ein Stück Lebensqualität. Von Jule Störk

Nicht nachdenken, einfach rein!“ lautet das Credo von Katrin aus Notzingen, eine der hartgesottenen Schwimmerinnen die das Kirchheimer Freibad bereits früh morgens vor der Arbeit besucht. „Wenn man sich erst mal überwunden hat, ist es wirklich gut.“

Trotz des unbeständigen Wetters der letzten Wochen finden sich im Freibad Kirchheim einige unerschrockene Schwimmerinnen und Schwimmer, die sich bereits früh morgens ins kühle Nass wagen. 

 

Es ist einfach ein anderer Start in den Tag.
Katrin
ist eine Schwimmerin aus Notzingen, die Wind und Wetter trotzt.

 

Für Katrin überwiegen die positiven Aspekte. Die kühlen Außentemperaturen sind nur ein kleines Hindernis für die morgendliche Erfrischung, „es ist einfach ein anderer Start in den Tag“. Das Schlimmste seien für sie nur die kalten Füße, die man bekommt, wenn man durchs Fußbecken läuft.

Christine Müller kauft bereits seit Jahren immer wieder eine Jahreskarte und ist beinahe täglich im Freibad anzutreffen. Sie ist den Mitarbeitern dankbar, dass sie bei jedem Wetter den Betrieb aufrecht erhalten: „Es ist ein Geschenk, ein solches Freibad zu haben und paradiesisch, hier jeden morgen schwimmen zu gehen.“ Anfangs sei es zwar kurz frisch, gehe man dann „einfach rein“ ist es jedes mal aufs Neue wieder gut, egal unter welchen Wetterbedingungen. 

Die Bädermanagerin des Freibads, Tina Steinrück, beobachtet mit Freude jeden Morgen und jeden Abend wie die gleichen Menschen das Freibad stürmen. Sie schätzt, dass etwa 80 Prozent dieser Besucherinnen und Besucher Stammgäste sind. Diese Schwimmerinnen und Schwimmer seien unerschrocken und lassen sich weder von Wind noch vom Wetter abschrecken. „Sie zeigen sich sehr wertschätzend“, so die Betriebsleiterin. Die Wassertemperatur schwankt im Sportbecken zwischen 20 und 24 Grad, erzählt Tina Steinrück. Auch niedrige Wassertemperaturen haben die Besucherinnen und Besucher nicht abgehalten. 

Neben den üblichen Morgen- und Abendgästen sei momentan noch nicht so viel los, stellt Tina Steinrück fest. Die Saison gehe auch erst los – Kirchheim war das erste Freibad im Kreis, dass seine Tore wieder geöffnet hat. Momentan merken die Betreiber an den Besucherzahlen auch, dass das Freibad in Wendlingen die Eröffnung wegen Umbauarbeiten nach hinten verschieben musste, denn einige Wendlinger Schwimmerinnen und Schwimmer haben sich wohl vorübergehend den Kirchheimern angeschlossen.

„Das ist wie eine Therapie!“ ruft ein Schwimmer aus dem Sportbecken und bringt damit das Gefühl vieler Schwimmerinnen und Schwimmer auf den Punkt. Die regelmäßigen Besuche im Freibad gelten also nicht nur der körperlichen Fitness, sondern als Ausgleich zum stressigen Alltag auch dem mentalen Wohlbefinden.