Kirchheim

Betreuung für Kinder ist kaum planbar

Pandemie Die Stadt Kirchheim kann die üblichen Öffnungszeiten in ihren Kindertageseinrichtungen nicht immer garantieren.

Kirchheim. „Auf und zu“: Das ist in Pandemie-Zeiten zwangsweise die Devise vieler Einrichtungen. Während die meisten Geschäfte und vor allem die Gastronomie schon im vergangenen Jahr schließen mussten, ohne wieder aufmachen zu dürfen, ist bei Kindertageseinrichtungen bei der Frage „auf oder zu“ derzeit mit täglich wechselnden Veränderungen zu rechnen.

Letzteres liegt überwiegend an Corona, ist aber dieses Mal nicht dem schwankenden Kurs der großen Politik geschuldet. Vielmehr geht es um viele kleine Details, die dafür sorgen, dass alles immer unberechenbarer wird. „Die ganze Entwicklung ist sehr dynamisch“, sagt Jana Reichle, die innerhalb der Kirchheimer Stadtverwaltung die Abteilung Gremien und Öffentlichkeitsarbeit leitet.

„Wir haben gerade personelle Engpässe grundsätzlicher Art“, erläutert sie die Situation. Dazu gehöre ein hoher Krankenstand ebenso wie quarantänebedingte Ausfälle. Das nächste Problem: Normalerweise kämen bei hohem Krankenstand Springkräfte zum Einsatz, die dafür sorgen könnten, dass der Betrieb in einzelnen Gruppen oder auch in ganzen Einrichtungen weiterläuft. Das wiederum ist jetzt so nicht möglich, selbst wenn genügend Kräfte vorhanden wären.

Corona verhindert das „Springen“

„Wir können keine Springkräfte an wechselnden Orten einsetzen“, erklärt Jana Reichle die Schwierigkeit. „Das würde in Pandemie- Zeiten die Zahl der Kontakte zu stark erhöhen.“ Wenn eine Springkraft also - im Extremfall - an fünf Tagen hintereinander in fünf verschiedenen Kindergärten oder -tagesstätten im Einsatz wäre, böte gerade ein solcher Einsatzplan dem Virus die besten Möglichkeiten, sich noch schneller und noch stärker auszubreiten. Das Wort „Springkräfte“ bekäme dann die Bedeutung, dass das Virus besser „überspringen“ kann.

„Die Planbarkeit ist schwierig“, betont Jana Reichle. Sie ist sich dabei sehr wohl bewusst, dass es hier nicht nur um die Planbarkeit in der Verwaltung geht, sondern auch um die Planbarkeit der Eltern. Auch die müssen sich auf tägliche Veränderungen einstellen. Was heute noch gilt, kann schon morgen nicht mehr gelten - in Kindergärten, Kindertagesstätten wie auch in der schulischen Betreuung, sofern sie von der Stadt angeboten wird. Die üblichen Öffnungszeiten lassen sich nicht gewährleisten. Randstunden können gekürzt, aber auch ganze Gruppen plötzlich geschlossen werden.

Was ist, wenn es zu konkreten Einschränkungen kommt? Informiert werden sollen die Eltern dann über die Leitung ihrer Einrichtung oder über den Elternbeirat, heißt es auf der städtischen Homepage. Andreas Volz