Kirchheim

Bildung gibt es nicht zum Nulltarif

Politik Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bewertet den Koalitionsvertrag.

Schule - Schüler - Große Pause - Schulranzen

Kreis. Obwohl die grün-schwarze Regierungskoalition nach Ansicht von David Warneck kein Dream-Team ist, „gibt es bezogen auf die Bildungspolitik zumindest Anlass zur Hoffnung“. Das sagte der Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bei einem Termin in Denkendorf. Das Vorhaben, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, um das digitale Lernen an den Schulen zu modernisieren, hält der stellvertretende Landesvorsitzende und Digital-Experte der GEW für begrüßenswert. „Der Fernunterricht in der Corona-Pandemie hat uns ja die Schwachstellen überdeutlich gezeigt“, so Warneck.

Auch Sandra Schettke, Grundschullehrerin in Esslingen und Vorsitzende der GEW-Kreisfachgruppe Grundschule, bewertet zum Beispiel die Etablierung von multiprofessionellen Teams oder den Einstieg in den Ethikunterricht in Klasse vier positiv. „Das wird aber ohne mehr Arbeit und mehr Personal nicht zu machen sein“, stellt sie klar. Dominik Steiner, Realschullehrer in Leinfelden-Echterdingen und stellvertretender Kreisvorsitzender, pflichtet ihr bei: „Es ist gut, dass der wissenschaftliche Beirat das Realschulkonzept und die bereitgestellten Ressourcen evaluieren will, um Defizite zu beheben und Qualität zu stärken. Aber wer glaubt, dass das am Ende nicht finanzwirksam werden wird, täuscht sich.“

Ähnlich sieht es Mira Hartwig von der GEW-Kreisfachgruppe der Gemeinschaftsschulen. „Natürlich ist es zu begrüßen, dass das Coaching endlich als echte Arbeitszeit berücksichtigt werden soll. Doch woher die dafür nötigen Ressourcen kommen sollen, bleibt unklar.“ David Warneck stellt fest: „Dies alles und die weiteren Vorhaben sind nicht zum Nulltarif zu haben.“ Dass alles erst umgesetzt werden soll, wenn es der finanzielle Spielraum zulässt, trübt die Hoffnung. Der GEW-Kreisverband fordert deshalb, jetzt in die Bildung zu investieren. pm