Kirchheim

Bis zu sieben Jahre hinter Gitter

Gericht Ein Pärchen geht auf Raubzug in Kirchheim und Lenningen. Heute wird es verurteilt – es könnte für sie knüppeldick kommen.

Symbolbild

Kirchheim/Lenningen. Hohe Freiheitsstrafen hat die Staatsanwältin jetzt vor dem Stuttgarter Landgericht für ein Einbrecherpaar gefordert. Von Januar bis Mitte Februar dieses Jahres sollen sie Kirchheim und das Umland durch Wohnungsdiebstähle unsicher gemacht haben. Wegen 14-fachen Einbruchdiebstahls soll der 36-jährige Bosnier sieben, seine 42-jährige Freundin vier Jahre hinter Gitter. Die Urteile sollen heute verkündigt werden.

In ungewöhnlich scharfem Ton beantragte die Anklägerin am gestrigen Verhandlungstag vor der 18. Großen Strafkammer die harten Strafen gegen das Pärchen. Es geht unterm Strich um 14 Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser in Kirchheim, Lenningen, Weilheim, Oberboihingen und Beuren. Die Täter hatten sich mittels Werkzeug Zutritt durch die Terrassentüren oder Küchenfenster verschafft und dabei nicht nur hohen Sachschaden, sondern auch hohen Beuteschaden verursacht. Die Staatsanwältin geht von mindestens 20 000 Euro aus. Man sei arbeitsteilig, professionell und mit hoher krimineller Energie bei den Einbrüchen vorgegangen, heißt es. Alle Tatbeiträge des Paares sind vor allem durch positive DNA-Spuren gesichert, sagte die Anklägerin in ihrem Plädoyer.

Die Beute - bestehend aus Schmuck, Uhren, Werkzeug, Handys, Laptops, Sparbüchern, und Textilien - wurde zum größten Teil in der Wohnung der 42-jährigen Frau in Lenningen eingelagert und von dort aus später verkauft. Die Staatsanwältin nennt die Einbrüche „gewerbsmäßig“, zum eigenen Lebensunterhalt. Noch am letzten Tag der Beweisaufnahme hatten die Stuttgarter Richter neue Beutestücke aus Einbrüchen der beiden vortragen lassen, die noch nicht in der Anklageschrift vermerkt waren.

Ein langes Vorstrafenregister

Die 42-jährige Frau, Mutter einer Tochter, hat gestern ein Geständnis abgelegt. Ihr neben ihr sitzender Freund hingegen schwieg. Sie war bei den nächtlichen Beutezügen rund um Kirchheim nicht direkt in den Wohngebäuden, sondern stand Schmiere für ihren Freund. Für den kommt es am heutigen Urteilstag wohl knüppeldick. Er wartet mit fünf einschlägigen Vorstrafen auf - und bei ihm ist noch eine Bewährung offen, die ihm das Amtsgericht Landau zudiktiert hatte. Geht es nach dem Willen der Staatsanwältin, kommt er für sieben Jahre ins Gefängnis.

Auch die 42-jährige Mitangeklagte hat Vorstrafen zu verzeichnen: Das Amtsgericht Kirchheim verurteilte sie wegen illegaler Einreise, das Nürtinger Amtsgericht sprach sie in einem besonders schweren Fall von Diebstahl schuldig. Bernd Winck­ler