Kirchheim

Borkenkäfer riecht gestresste Fichten

Spätfrost bedeutet auch für Nadelbäume Stress. Symbolbild

Der Frost im Frühjahr ist für die Waldbäume kein Problem - auch mehrere Jahre nacheinander. Nichtsdestotrotz hat er den Austrieb stark getroffen. „Die Eiche kann zwei Mal im Jahr frische Triebe bilden, der zweite verpilzt jedoch gerne“, sagt Anton Watzek, Leiter des Forstamts im Landkreis Esslingen. Auch die Buche schafft dieses Kunststück, tut sich damit allerdings schwerer als die Eiche. Natürlichen Buchen-Nachwuchs des Jahres 2017 wird es in vielen Lagen nicht geben. Die kleinen Bäumchen sind erfroren und damit tot.

Die Nadelbäume treiben nach den Frostnächten ebenfalls frisches Grün. „Die Tanne ist empfindlicher als die Fichte. Ihre Triebe werden schnell braun“, erklärt Anton Watzek.

Der Borkenkäfer bereitet dem Forstmann weitaus mehr Sorgenfalten. „Wir sind auf der Hut“, sagt er. Der Käfer fliegt bei Temperaturen ab 16 Grad Celsius und sucht nach Brutplätzen. „Gestresste Fichten kann der Käfer riechen und legt dann dort seine Eier ab. Das ist wie ein Brutschrank“, beschreibt der Amtsleiter. Wird die Rinde zwischendurch nass, verpilzt die Brut. Bei warmer Witterung sind aufmerksame Förster gefragt. Betroffene Bäume müssen schnell gefällt - und dann zügig verkauft und abgefahren werden. Klappt das nicht, werden die Stämme entrindet, denn auch gefällte Bäume können sich zum Infektionsherd entwickeln. „Wir haben einen Blick dafür: Sobald wir Bohrmehl sehen, werden wir aktiv“, sagt Anton Watzek. ih