Kirchheim

Brandschutz beeinflusst Umbau-Pläne

Etat Der Kirchheimer Technik- und Umweltausschuss befasst sich mit Fluchtwegen, Fahrradabstellplätzen, Hallen, Schulen und versenkbaren Pollern. Von Andreas Volz

Die Kirchheimer Konrad-Widerholt-Halle soll eine Fluchttreppe erhalten. Dadurch bekommen Menschen, die sich im Untergeschoss auf
Die Kirchheimer Konrad-Widerholt-Halle soll eine Fluchttreppe erhalten. Dadurch bekommen Menschen, die sich im Untergeschoss aufhalten, im Notfall eine zweite Möglichkeit, um aus dem Untergeschoss ins Freie zu gelangen.Foto: Carsten Riedl

Schieben und Streichen sind die bewährten Mittel in Haushaltsberatungen, wenn alle sonstigen Mittel ohnehin knapp sind. So hat auch der Technik- und Umweltausschuss des Kirchheimer Gemeinderats etliche Sanierungsarbeiten – mitunter sogar die Entscheidung darüber – auf später vertagt.

Was die Kernstadt betrifft, ging es vor allem um vier Punkte: die Konrad-Widerholt-Halle, das Freibad, einen Physiksaal im Schlossgymnasium sowie die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt.

An der KW-Halle ist eine Treppe zu bauen, die als zweiter Fluchtweg aus dem Gymnastikraum im Untergeschoss führt. Zusätzlich ist eine Gasleitung zu verlegen. Die 180 000 Euro, die dafür veranschlagt sind, erschienen Stadtrat Peter Bodo Schöllkopf (SPD) als ziemlich hoch – zumal als Begründung nur angegeben wird, dass der Gymnastikraum als Ersatzraum für die Proben der Stadtkapelle dienen soll, solange das technische Zentrum saniert wird. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker erklärte jedoch, dass die Räumlichkeiten im Untergeschoss „richtig ausgelastet“ sind: „Wir brauchen diesen zweiten Fluchtweg.“

Bei der Freibad-Sanierung erkundigte sich Marc Eisenmann (SPD) nach Mehrkosten in Höhe von 285 000 Euro für die Verlegung der Fahrradabstellplätze. Die Verwaltung bat darum, die endgültige Planung abzuwarten, die im März vorliegen soll. Dann könne der Gemeinderat immer noch entscheiden, ob er dieses Geld in die Hand nehmen will oder nicht. Ausgeben lasse es sich zumindest nur dann, wenn es jetzt im Haushaltsplan festgeschrieben ist. Auf jeden Fall verwahrte sich die Oberbürgermeisterin energisch gegen den Vorwurf von Eva Frohnmeyer-Carey (Frauenliste), die Stadt wende bei den Freibad-Kosten eine „Scheibchentaktik“ an.

Die Sanierung des verbleibenden Physikraums am Schlossgymnasium sieht die Verwaltung in engem Zusammenhang mit dem Brandschutz. Deshalb soll im kommenden Frühjahr eine Gesamtzusammenstellung zum Brandschutz erfolgen, die dem Gemeinderat dazu dient, eine Prioritätenliste zu erstellen. In diesem Kontext sei dann auch die Planungsrate für den Physiksaal zu sehen.

Das häufige unerlaubte Parken in der Turmstraße prangerte Hans Kiefer (CIK) an. Bürgermeister Günter Riemer verwies dabei auf den Ansatz der Verwaltung, erst entsprechende Erfahrungen mit einem versenkbaren Poller am Schlossplatz zu sammeln und diese Erfahrungen dann später auf die Turmstraße zu übertragen.

Weitere Bau- und Sanierungsarbeiten betrafen die Teilorte. Sie wurden im Ausschuss aber entweder abgelehnt oder noch einmal an den Gemeinderat als Gesamtgremium verwiesen. Das gilt für die Duschen in der Ötlinger Eduard-Mörike-Sporthalle, die für 500 000 Euro zu sanieren sind, ebenso wie für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Naberner Grundschule, das grundsätzlich abzudichten ist, und für den Umbau von Schule und Kindergarten zum Bildungshaus in Nabern.

Auch Jesingen muss sich mit zwei Anliegen noch längerfristig gedulden: Bevor ein externer Berater einen Zustandsbericht zur Gemeindehalle erstellen kann, soll die Ortschaftsverwaltung erst einmal ein Nutzungskonzept vorlegen. Die Sanierung der Gemeindehalle steht also allenfalls langfristig an. Auch der Ausbau der Mensa in der Jesinger Schule muss noch warten: Stadtrat Reinhold Ambacher (Freie Wähler) hatte zwar angemahnt, dass der Mensabetrieb jetzt schon nicht reibungslos verläuft, lange bevor das Bildungshaus verwirklicht ist. Aber auch hier empfahl die Oberbürgermeisterin, erst einmal die Gesamtplanung abzuwarten.

Abzuwarten bleibt übrigens auch, was der Gemeinderat am Mittwoch zu einem Einbau im Kirchheimer Rathaus sagt. Im Technik- und Umweltausschuss sprach sich zwar eine große Mehrheit dafür aus, den Sitzungssaal durch einen Treppenlift barrierefrei erreichbar zu machen. Die Stadtverwaltung hingegen empfiehlt auch hier, die Barrierefreiheit erst im Zusammenhang mit dem Brandschutz zu verbessern.