Kirchheim
ChatGPT: Ist das ein Lernpartner oder kann das weg?

Streitpunkt Hilft ChatGPT beim Lernen, oder sollte es als Hilfsmittel verboten werden?  Hitzige Diskussionen um den Chatbot im Bereich Bildung erregen viel Aufmerksamkeit. Aber wie relevant sind diese Diskussionen? Wird ChatGPT überhaupt als Hilfe beim Studieren genutzt? Und in welchem Ausmaß? Der Teckbote hat bei Studierenden aus der Umgebung nachgefragt. Von Mila Schmitz

In der Vorbereitung auf Klausuren ist ChatGPT für Tom Wachutka eine große Hilfe. Er studiert International Management und nutzt allgemeine Fragestellungen, um sich Zusammenhänge in bestimmten Themengebieten besser erschließen zu können. Außerdem lässt er sich Fachbegriffe erläutern und in Kontext setzen.

Ideenlos, Probleme mit der Aufgabe oder fehlendes Verständnis ? Der Chatbot ChatGPT könnte eine Lösung für diese Probleme sein. Symbolbild: Tobias Tropper

Die Medizinstudentin Sarah Knoll kennt in ihrem direkten Umfeld niemanden, der ChatGPT nutzt. Außerdem wurde den Studierenden der Universität Tübingen in einer offiziellen E-Mail ausdrücklich verboten, von der KI erstellte Texte im Rahmen von Klausuren oder Hausarbeiten zu verwenden.

Tom Wachutka

ChatGPT noch nie benutzt hat Mathis Müller. Er studiert Game-­Produktion und Management und kennt die künstliche Intelligenz zwar, hat sie jedoch noch nie wirklich gebraucht. Weil er persönlich kein großes Interesse an ChatGPT hat, fehlte ihm bisher die Motivation, sich damit auseinanderzusetzen.

Sarah Knoll

Anfangs zögerlich war Lilly Schmitz, Studentin der Soziologie, Politik und Wirtschaft. Als sie jedoch in letzter Minute eine Präsentation vorbereiten musste, lieferte ihr ChatGPT eine perfekte Zusammenfassung des Themas und überraschte sie positiv. Künftig will sie die KI für Recherchen und Seminarvorbereitungen nutzen.

Mathis Müller

Als Tool zur Hilfe bei Zusammenfassungen und Erklärungen einer Lektüre hat Selma Šabotić ChatGPT schon genutzt. Inhaltlich hat dies der Studentin der Kultur- und Medienbildung zwar etwas gebracht, jedoch vertraut sie der KI nicht ganz. Sie ist daher unschlüssig, inwiefern sie das Programm im Studium weiter nutzen wird.

Lilly Schmitz

Begeistert von ChatGPT ist Ben Vessalipour seit der ersten Nutzung. Nach ein wenig Testen merkte der Elektrotechnik-Student schnell, wie viel die KI über die aktuellen Themen seines Studiums weiß. Er nutzt den Chat-Bot, wenn er Fragen zum Thema Programmieren hat oder Fehler in seinem Code nicht finden kann.

Selma Šabotić

 

5 Tipps zur Nutzung von ChatGPT im Alltag

1. Helferlein: Ob platter Reifen, hartnäckiger Schmutz auf der Tischdecke oder die alljährliche, lästige Steuererklärung: ChatGPT spuckt Anleitungen fürs Reifenwechseln und Putzen aus oder erklärt, was alles von der Steuer abgesetzt werden kann.

2. Rezept: Ein paar Eier, eine halbe Packung Nudeln und einige Zwiebeln – nur wenige Zutaten im Haus und keine Ahnung, was man damit kochen kann? Dem Chatbot einfach aufzählen, was sich in Keller und Küche finden lässt, und voilà – ChatGPT liefert passende Rezeptideen.

3. Kreativ: Ölmalerei, Zeichentechniken oder Songs schreiben – der Chatbot hilft mit Anleitungen, Erklärungen und Ideen auf die Sprünge. Nur der kreative Part – das Malen oder Komponieren – muss selbst übernommen werden. Wobei ChatGPT selbst ziemlich gut dichtet (siehe oben).

4. Job: Wie bereite ich mich auf eine Gehaltsverhandlung vor? Was muss ich beachten? Auch hier kann ChatGPT Antworten liefern – die KI kann sogar formelle Anschreiben oder einen passenden Lebenslauf erstellen.

5. Planung: Ob Abendplanung mit Filmvorschlägen oder die perfekte Geburtstagsparty für die kleine Nichte – der Chatbot spuckt Ideen und Vorschläge aus und erklärt, wie man eine super Party schmeißt und was auf keinen Fall fehlen darf. mila