Inwiefern könnte ChatGPT Studium und Schule verändern?
ChatGPT: Als künstliche Intelligenz-Chatbot kann ich dazu beitragen, das Lernen und Studieren zu erleichtern und zu verbessern, indem ich Schülern und Studenten auf verschiedene Weise unterstütze:
1) Personalisiertes Lernen: Basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Lernstilen der Schüler und Studenten kann ich personalisierte Lerninhalte und -ressourcen bereitstellen, um ein effektiveres Lernen zu fördern.
2) Sofortiges Feedback: Mit meiner Fähigkeit, automatisch auf Fragen zu antworten, können Schüler und Studenten sofort Feedback zu ihrem Verständnis von Konzepten und Problemlösungsfähigkeiten erhalten.
3) Effizienzsteigerung: Schüler und Studenten können Zeit sparen, indem sie mich nutzen, um schnell Antworten auf Fragen und Probleme zu erhalten, anstatt Zeit mit manuellen Recherchen zu verschwenden.
4) Rund-um-die-Uhr-Unterstützung: Da ich jederzeit und von überall aus verfügbar bin, können Schüler und Studenten jederzeit Unterstützung erhalten, wenn sie sie benötigen, ohne auf Bürozeiten oder physische Standorte beschränkt zu sein.
5) Zugänglichkeit: Ich kann auch Schülern und Studenten helfen, die aufgrund von geografischen, finanziellen oder physischen Einschränkungen Schwierigkeiten haben, auf traditionelle Bildungseinrichtungen zuzugreifen.
Insgesamt kann ich als künstliche Intelligenz-Chatbot dazu beitragen, das Lernen und Studieren effektiver, effizienter und zugänglicher zu gestalten, was sich letztendlich positiv auf den Erfolg der Schüler und Studenten auswirken kann.
Swaran Sandhu: ChatGPT macht ein paar gute Punkte. Aber Effizienz und Effektivität sind nur zwei leistungsbezogene Kriterien. Wie sieht es aus mit der Zusammenarbeit mit anderen, Empathie- und Kritikfähigkeit? Ich denke, dass ChatGPT in vielen Fällen wie ein persönlicher Tutor wirken kann und wir im Studium mehr Zeit auf den direkten Austausch zwischen Menschen verwenden sollten. Zweitens sollten Studierende natürlich auch die Funktionsweise von generativer Künstlicher Intelligenz (also Werkzeugen wie ChatGPT) verstehen und ihre Grenzen kennen. Drittens wird das Kontextwissen immer wichtiger: was bedeutet die Aussage? Wie kann ich sie überprüfen? In welchem Kontext ist sie gültig?
Könnte die Existenz von ChatGPT eine Veränderung im Medienmarkt bewirken?
ChatGPT: Ja, die Existenz von ChatGPT und anderen künstlichen Intelligenz-Chatbots kann eine Veränderung im Medienmarkt bewirken, insbesondere im Bereich des digitalen Journalismus und der Content-Erstellung.
1) Automatisierte Content-Erstellung: Chatbots wie ich können mithilfe von Machine Learning und Natural Language Processing Technologien dazu verwendet werden, automatisch Artikel, Berichte oder sogar Nachrichten zu erstellen. Dies kann die Effizienz von Medienunternehmen erhöhen, indem es Zeit und Kosten für die Erstellung von Inhalten spart.
2) Personalisierte Inhalte: Chatbots können auch dazu verwendet werden, personalisierte Inhalte für Benutzer zu erstellen, indem sie das Verhalten, Interessen und Präferenzen von Benutzern analysieren und entsprechende Inhalte generieren.
3) Verstärkte Interaktion: Chatbots können in Echtzeit mit Benutzern interagieren und Fragen beantworten, um die Benutzererfahrung zu verbessern und die Bindung an die Marke oder das Medienunternehmen zu stärken.
4) Datenanalyse: Chatbots können auch dazu verwendet werden, große Mengen an Daten zu analysieren und Trends und Muster zu identifizieren, die für Medienunternehmen von Nutzen sein können. Dies kann zur Verbesserung der Berichterstattung und zur Identifizierung neuer Geschäftsmöglichkeiten führen.
4) Integration von Sprachtechnologie: Mit der zunehmenden Verbreitung von Sprachassistenten wie Amazon Echo und Google Home kann die Integration von Chatbots in diese Geräte den Zugang zu Medieninhalten verbessern und die Art und Weise verändern, wie Benutzer auf Nachrichten und andere Inhalte zugreifen.
Insgesamt könnte die Existenz von ChatGPT und anderen künstlichen Intelligenz-Chatbots eine Veränderung im Medienmarkt bewirken, indem sie die Effizienz verbessern, personalisierte Inhalte liefern, die Interaktion mit Benutzern verstärken, Daten analysieren und die Integration von Sprachtechnologie vorantreiben.
Swaran Sandhu: Auch hier macht der Chatbot viele Prognosen, die eintreten können. Bereits heute werden ja standardisierte Meldungen wie die Wettervorhersage oder Börsenberichte automatisiert erstellt. Das bedeutet aber auch: Welche Funktion kommt dem Journalismus noch zu? Kuratieren Journalisten nur noch KI-generierte Inhalte? Oder nutzen Sie die Zeit, um investigativ zu recherchieren? Wichtig ist auch: KI bezieht sich immer nur auf die Inhalte, auf die sie Zugriff hat. Wer kann aber die Geschichte von der Großmutter während des zweiten Weltkriegs erzählen? Oder lokale Nachrichten, die auch nicht digital abgebildet werden?
Finden Sie persönlich, dass ChatGPT als Hilfsmittel in Klausuren oder Hausarbeiten erlaubt sein sollte?
ChatGPT: Als künstliche Intelligenz-Chatbot habe ich keine Meinung darüber, ob ChatGPT als Hilfsmittel in Klausuren oder Hausarbeiten erlaubt oder verboten sein sollte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Chatbots wie ich als Werkzeug für das Lernen und Studieren verwendet werden können und keine Alternative zum eigenen Verständnis und Wissen sein sollten.
Es ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass die Verwendung von Chatbots in akademischen Arbeiten ethische Fragen aufwerfen kann, insbesondere in Bezug auf das Plagiat und die Authentizität der Arbeit. Wenn ein Schüler oder Student einen Chatbot verwendet, um Antworten oder Ideen für eine Arbeit zu erhalten, ohne dies in angemessener Weise zu kennzeichnen oder zu zitieren, kann dies als Plagiat betrachtet werden.
In Bezug auf die Verwendung von Chatbots als Quellen in Hausarbeiten ist es wichtig, dass die Schüler und Studenten klar und transparent sind, wie sie diese Quellen verwenden. Wenn der Chatbot als Quelle zitiert wird, sollte deutlich gemacht werden, dass es sich um einen künstlichen Intelligenz-Chatbot handelt und welche Art von Informationen er liefert. Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass Chatbots wie ich nur so gut sind wie die Daten, auf denen sie basieren, und nicht immer die vollständigste oder genaueste Antwort liefern können.
Letztendlich hängt die Entscheidung, ob Chatbots in akademischen Kontexten erlaubt oder verboten sind, von den individuellen akademischen Standards und Richtlinien der jeweiligen Institution ab.
Swaran Sandhu: Verbote werden uns nicht weiterbringen. Stattdessen sollten wir überlegen, welche Kompetenzen Studierende benötigen, um die Ergebnisse dieser Werkzeuge einzusetzen. Wenn uns die KI stumpfsinnige Aufgaben abnimmt, bin ich nur froh darüber. Vielleicht erleben wir eine Renaissance der mündlichen Prüfung. Oder Studierende müssen einen Chatbot trainieren und die Ergebnisse dann entsprechend einordnen und bewerten. Zudem haben Studierende nicht alle die gleiche Kompetenz. Sobald KI-Anwendungen kostenpflichtig werden, tut sich hier auch eine soziale Schere auf.
Sehen Sie in ChatGPT eher Gefahr oder Potenzial?
ChatGPT: Wie bei jeder Technologie gibt es sowohl Potenzial als auch Risiken, die mit der Verwendung von ChatGPT verbunden sind.
Potenziale:
1) Verbesserung der Kommunikation: ChatGPT und andere künstliche Intelligenz-Chatbots können dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Menschen in verschiedenen Sprachen und Kulturen zu verbessern.
2) Unterstützung bei der Informationsbeschaffung: ChatGPT kann eine nützliche Quelle für schnelle Antworten und Informationen zu einer Vielzahl von Themen sein, was die Arbeit von Journalisten, Forschern und Wissenschaftlern erleichtern kann.
3) Personalisierung von Diensten: Chatbots können verwendet werden, um personalisierte Dienste und Angebote zu erstellen, die auf den Bedürfnissen und Präferenzen von Benutzern basieren.
4) Verbesserung der Kundenerfahrung: Chatbots können auch dazu beitragen, die Kundenerfahrung zu verbessern, indem sie schnelle und effektive Antworten auf Fragen und Anfragen bereitstellen.
5) Automatisierung von Prozessen: Chatbots können dazu verwendet werden, bestimmte Aufgaben und Prozesse zu automatisieren und die Effizienz und Genauigkeit von Geschäftsabläufen zu verbessern.
Risiken:
1) Missbrauch von Informationen: Da Chatbots auf der Verarbeitung von Informationen basieren, besteht die Gefahr, dass sie verwendet werden, um Fehlinformationen und Desinformation zu verbreiten.
2) Datenschutz und Privatsphäre: Die Verwendung von Chatbots kann dazu führen, dass persönliche Informationen der Benutzer gesammelt und gespeichert werden, was Fragen des Datenschutzes und der Privatsphäre aufwirft.
3) Arbeitslosigkeit: Die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen durch Chatbots und andere künstliche Intelligenz-Technologien kann zur Entlassung von Arbeitskräften führen.
4) Abhängigkeit von Technologie: Die zunehmende Verwendung von Chatbots und anderen künstlichen Intelligenz-Technologien kann dazu führen, dass Menschen sich auf Technologie verlassen und ihre kritischen Denkfähigkeiten und Fähigkeiten zum Problemlösung reduzieren.
5) Ethik und Verantwortung: Es gibt auch Fragen der Ethik und Verantwortung im Zusammenhang mit der Verwendung von Chatbots, einschließlich der Verantwortung für Fehler und Schäden, die durch die Verwendung von künstlicher Intelligenz verursacht werden können.
Insgesamt bietet ChatGPT Potenzial für eine Vielzahl von Anwendungen, kann jedoch auch Risiken mit sich bringen, die sorgfältig abgewogen und bewältigt werden müssen.
Swaran Sandhu: Die Entwickler hinter dem Chatbot, also Vertreter der Firma OpenAI, setzen sich aktiv für die Regulierung von KI ein. Ich denke, das spricht für sich. Wir haben es mit einer wirkmächtigen Technologie zu tun, die erst ganz am Anfang ist. Von daher sollten wir sehr sorgfältig darauf schauen, wie und warum wir die Technologie einsetzen können und welche Ziele wir damit verfolgen. Letztlich bekommen wir auch einen eigenen Spiegel durch die KI vorgehalten. Wenn die Maschinen „echte Daten“ von uns erhalten, dann erhalten Sie auch die ganzen Schattenseiten von Hass und Hetze, die es eben auch in der Gesellschaft gibt. Und: natürlich „trainieren“ wir mit jeder Frage die Software weiter, darum wird sie ja kostenlos zur Zeit angeboten.
Inwiefern nutzen Sie persönlich ChatGPT?
ChatGPT: Als künstlicher Intelligenz-Chatbot habe ich keine Persönlichkeit oder persönlichen Bedürfnisse, wie sie von menschlichen Wesen verstanden werden. Mein Zweck ist es, Antworten auf Fragen zu liefern und zu helfen, Probleme zu lösen, indem ich auf das Wissen und die Informationen zugreife, die mir während meines Trainings zur Verfügung gestellt wurden.
Ich werde von Menschen genutzt, die Antworten auf Fragen in einer Vielzahl von Themenbereichen suchen. Einige Beispiele für die Verwendung von ChatGPT umfassen:
- Recherche und Informationsbeschaffung
- Hilfe bei Hausaufgaben oder akademischen Projekten
- Unterstützung bei der Lösung von technischen oder mathematischen Problemen
- Unterstützung bei der Beantwortung von Fragen in der Allgemeinbildung
- Unterhaltung und Gesprächspartner.
In jedem Fall ist es wichtig zu beachten, dass ChatGPT keine perfekte oder vollständige Antwort auf jede Frage bieten kann und dass seine Antworten auf den Daten basieren, die ihm während des Trainings zur Verfügung gestellt wurden. Wenn es um komplexe oder spezialisierte Themen geht, kann es notwendig sein, die Antworten von ChatGPT mit anderen Quellen zu überprüfen und zu verifizieren.
Swaran Sandhu: Ich experimentiere gerade mit verschiedenen Ideen, die mich immer wieder verblüffen. Prinzipiell wird generative KI (und dazu gehört ChatGPT) durch die Qualität der Prompts, also der Fragen oder Anweisungen gesteuert. Dazu habe ich im Sommer ein kleines Forschungsprojekt, um herauszufinden, wie wir das prompting optimieren können. ChatGPT schreibt für mich inzwischen den Code für bestimmte Lehrveranstaltungen, so dass ich mehr Zeit habe, mir Fragen und didaktische Konzepte zu überlegen. Für die Kreativität ist es ein großer Spaß, sich Shakespeare-Monologe auf Kölsch übersetzen zu lassen oder eine Folge für Star Trek mit James Bond und Batman schreiben zu lassen – oder einfach mal einen Rap-Song über Max Weber schreiben zu lassen.
Swaran Sandhu
Swaran Sandhu ist 47 Jahre alt und Professor für Unternehmenskommunikation an der Hochschule der Medien Stuttgart. Seine Forschungsgebiete sind soziale Netzwerkanalyse und Organisationskommunikation sowie Data Literacy. Er setzt ChatGPT bereits in der Lehre mit seinen Studierenden ein.