Kirchheim

„Das dritte Jahr wird hart“

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Kirchheim. Die Freie Evangelische Schule Kirchheim kann sich selbst kaum finanzieren. Kurt Würthele, Vorstand des Trägervereins, spricht über sozialverträgliche Schulgebühren, Probleme und Eltern, ohne die es kaum ginge.

Wie wird die FESK derzeit finanziert? Sie wollen ja kein teures „Klein-Salem“ sein, oder?

Kurt Würthele: Mit unserem Schulgeld dürfen und wollen wir keinen ausschließen. Abhängig vom Einkommen der Eltern bezahlt ein Kind bei uns monatlich zwischen zehn und 170 Euro. Das reicht natürlich nicht, die Miete kostet, bei der Vergütung der Lehrkräfte orientieren wir uns an den staatlichen Regeln. Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Das dritte Jahr wird hart.

Sind Kinder aus christlich geprägten Familien braver, ist die FESK so etwas wie „heile Welt“?

Würthele: Die Spannungen unter den Kindern sind dieselben. Die Kinder sind nicht aus der Welt genommen, sie sind nur in einer anderen Umgebung. Jeder bringt sein Zuhause mit, aber das Leben miteinander ist etwas anders. Die Kinder sollen in einem sicheren und ermutigenden Umfeld ihre Stärken und Schwächen kennenlernen, einen alltagstauglichen Glauben an Jesus Christus erleben. Ein Schüler mit Problemen an der staatlichen Schule wechselte zu uns, das hat ihm sehr gut getan. Das heißt jedoch nicht, dass wir lauter „schwierige Schüler“ sammeln können, das wäre Überforderung.

Mit 77 Jahren Vorsitzender eines Trägervereins - war das schon immer Ihr Traum?

Nein. Ich habe als Installateur gearbeitet, dann als technischer Berater im Außendienst eines Pumpenherstellers. Das ist also meine dritte Karriere. Zuerst habe ich nur meine Hilfe angeboten, doch dann bin ich da reingerutscht. Froh bin ich über die Eltern der Kinder, die immer fleißig mithelfen - beim Reinigen, Organisieren und Betreuen. Sie werden auch bei unserem Umzug nach Dettingen sehr gefragt sein. Peter Dietrich