Kirchheim

Das KiZ macht Druck - und zwar ruckzuck

Angebot Wer beim Homeschooling Aufgaben von der Schule zugeschickt bekommt, kann sie sich von heute an im Bohnauhaus ausdrucken lassen. Von Andreas Volz

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Noch schnell die aktuellen Aufgaben drucken? Ruckzuck sollte das gehen - eigentlich. Aber: Nicht jede Familie verfügt über die notwendige technische Ausstattung. Das ist eine der Achillesfersen beim Thema „Home­schooling“. Das Kommunikationszentrum für interkulturelle Zusammenarbeit (KiZ) im Kirchheimer Bohnauhaus hat dieses Problem erkannt - und reagiert: Vom heutigen Montag an bietet es allen Schülern die Möglichkeit, ihre Aufgaben auszudrucken. Weil das ruckzuck gehen soll, heißt das Angebot „Ruck-Zuck-Druck“.

KiZ-Leiter Wolfgang Schinko beschreibt die Ausgangslage, die er gut kennt: „Durch meine eigenen Kinder erfah­re ich, wie viele Arbeitsblätter und andere Dokumente per E-Mail oder Schulcloud täglich ankommen. Wer hier nicht mit mindestens zwei PCs, schnellem Internet und einem Drucker ausgestattet ist, hat echt verloren.“ Das KiZ will der schlechten technischen Ausstattung in vielen Familien schnell und unbürokratisch entgegenwirken: „Nachdem die Kultusministerkonferenz beschlossen hat, dass das Home­schooling weitergeht, möchten wir gerne einen Teil zur Verbesserung der Situation beitragen.“

Bis zu den Sommerferien besteht also an jedem Schultag - von Montag bis Freitag - zwischen 13 und 15 Uhr die Möglichkeit, im Bohnauhaus vorbeizuschauen, um sich den nötigen Ausdruck abzuholen: Idealerweise werden die Dateien schon vorher per Handy oder E-Mail ans KiZ geschickt. Wolfgang Schinko sagt dazu: „Weil jugendhausähnliche Einrichtungen, zu denen auch wir gehören, wohl bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben müssen, soll unser Druck-Service möglichst kontaktlos erfolgen.“ Aus diesem Grund können die jungen Klienten auch nicht ins KiZ kommen, sondern lediglich ans KiZ, also an den entsprechenden Schalter, der im Bohnauhaus extra für „Ruck-Zuck-Druck“ eingerichtet worden ist - mit allem Drum und Dran: Die Hausaufgabenblätter gibt es dort sozusagen im Drive-In-Modus.

Das KiZ hat dafür eigens ein Tab­let angeschafft und arbeitet noch mit einem zusätzlichen Monitor, damit auch die „Kunden“ gleich erkennen können, was da gerade ausgedruckt wird. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 750 Euro hat das KiZ von „just“ erhalten, von der Jugendstiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Im Zusammenhang mit dieser Förderung berichtet Wolfgang Schinko von einer Art Fingerzeig: „Gerade als ich die Zusage der Jugendstiftung erhalten hatte, meldete sich jemand und fragte: ,Du, Wolfgang, ich hab‘ da was, kannst du das für mich ausdrucken?‘ Da war mir endgültig klar, dass wir hier das richtige Projekt initiiert haben.“

Ein „Fenster zur Welt“

Der Schalter im Bohnauhaus soll für das KiZ während der corona-bedingten Schließungszeit ein „Fenster zur Welt“ werden, wie Wolfgang Schinko betont: „Ruck-Zuck-Druck ist für uns auch ein Mittel zum Zweck - um mit den Menschen wieder in Kontakt zu kommen und zu hören, wo sonst noch der Schuh drückt.“ Einerseits ist das eine Kontaktmöglichkeit für die Jugendlichen, die schon vor Corona ins KiZ kamen, andererseits sollen auch neue Kontakte entstehen: „Alle Schüler sind eingeladen, von diesem kostenlosen Angebot Gebrauch zu machen.“