Kirchheim

Den Sternen ganz nah

Mondlandung Viele erinnern sich noch daran: Vor 50 Jahren setzte Neil Armstrong als Erster seinen Fuß auf unseren Trabanten. Ein Highlight der Weltraumgeschichte – mit Folgen bis heute. Von Lena Bautze

Manche feiern‘s mit Mottopartys und passenden T-Shirts: die Mondlandung, die sich zum 50. Mal jährt.Foto: Jean-Luc Jacques
Manche feiern‘s mit Mottopartys und passenden T-Shirts: die Mondlandung, die sich zum 50. Mal jährt. Foto: Jean-Luc Jacques

Wer schon einen Fernseher hatte, war quasi live dabei: Mehr als 500 Millionen Menschen saßen vor 50 Jahren vor den Mattscheiben. Sie verfolgten gespannt in Schwarz-Weiß, wie die ersten Menschen den Mond betraten.

Bis heute waren von den rund siebeneinhalb Milliarden Menschen auf dieser Erde nur zwölf auf dem Erdtrabanten. Der 21. Juli 1969 gilt unter Raumfahrtfans als Sternstunde der Menschheitsgeschichte. Um 3.56 Uhr deutscher Zeit, setzte der Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf die staubig-pudrige Oberfläche des Mondes. Die Apollo-11-Mission mit den Astronauten Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins ging in die Geschichte ein. „Wie Tänzer auf dem Mond“ beschreibt der Teckbote vor 50 Jahren das Spektakel.

Heute fiebert kaum jemand mehr so begeistert mit, wenn eine Rakete gen Himmel steigt. Public Viewings, wie bei einer Fußball-WM, sind nicht vorstellbar. Das Interesse gegenüber der Raumfahrt hat abgenommen. Dennoch gibt es eine kleine Community, die das Ereignis feiert: Am Wochenende steigen zum Jahrestag einige private Mottopartys. Astrofans tragen T-Shirts und Cappies mit NASA-Emblemen. Einer von ihnen ist der 13-jährige Noah Bösel. Der Schüler ist der Meinung, dass die Weltraummissionen auf keinen Fall in Vergessenheit geraten dürfen. Aus diesem Grund hat er sogar eine Ausstellung in der Stadtbücherei gestaltet.

Die Mondlandung gehört auch zu den größten TV-Ereignissen aller Zeiten. Dennoch wurden hier in der Region im Jahr 1969 keineswegs mehr Fernseher verkauft. „Nicht mal für die Fußball-WM werden außerplanmäßig neue Geräte angeschafft“, sagt Matthias Kobler von „Bild und Ton“ aus Kirchheim. Ein halbes Jahrhundert später können alle, die‘s verpasst haben, die Mondlandung in einem Dokumentarfilm miterleben: „Apollo 11“. Der Streifen zeigt ungesehene Ausschnitte aus der berühmtesten Mission der NASA. Wer da im Kino sitzt, fühlt sich den Sternen ganz nah. 2024 will die NASA wieder Menschen auf den Mond bringen, und auch Staaten wie China und Russland planen bis 2030 bemannte Flüge. Ob in ein paar Jahrzehnten die ersten Menschen auf dem Mond leben, steht noch in den Sternen.