Kirchheim

Der Dreh- und Angelpunkt beim CVJM

Ehrenamtspreis Aus dem Gemeindeleben in Owen ist Jens Häußler nicht wegzudenken. Er engagiert sich in der Jugendarbeit und ist auch im Naturschutz. Von Iris Häfner

Jens Häußler bei den Vorbereitungen für das Kinderferienprogramm auf dem heimischen Balkon.  Foto: Carsten Riedl
Jens Häußler bei den Vorbereitungen für das Kinderferienprogramm auf dem heimischen Balkon. Foto: Carsten Riedl

Jens Häußler sitzt auf dem Balkon und bereitet das Kinderferienprogramm des CVJM Owen vor. Den Tisch zieren Holzplättchen, auf die er nahezu maßgeschneiderte bunte Papiere mit einem Harfen-Motiv tackert. Die biblische Geschichte von David und Jonathan soll mit den Kindern thematisiert werden. „Dabei geht es um Freundschaft“, erklärt Jens Häußler, der bei den Kinder-Erlebnis-Tagen für das Sport- und Aktivprogramm zuständig ist - und für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen wurde.

Nach seiner Konfirmation hat der heute 24-Jährige begonnen, im Kindergottesdienst-Team mitzuarbeiten. „Das habe ich eine Weile gemacht, dann wurde ich für einige Jahre Jungscharleiter, ich war selbst in der Jungschar“, erzählt er. „Alvin und die Chipmunks“ hieß seine Gruppe nach der gleichnamigen Zeichentrickserie mit den drei singenden Streifenhörnchen. „Das war sehr herausfordernd - und hat Spaß gemacht“, sagt er über diese Zeit. Ein Impuls, eine Andacht oder entsprechende Spiele gehörten bei ihm dazu. Der christliche Glaube, die Gemeinschaft und die Nächstenliebe sind ihm wichtig, sie sind seine Motivation für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement.

Jetzt ist Jens Häußler Mitarbeiter in der Konfirmandenarbeit und seit rund zwei Jahren der Erste Vorsitzende des CVJM Owen. „Wenn Petra Wetzler die Zweite Vorsitzende ist, mache ich den Ersten“, lautete damals seine Antwort auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, das prominente Amt zu übernehmen. Das Duo arbeitet seit dem ersten Tag gut zusammen. „Petra nimmt mir vieles ab“, ist er dankbar. Ziemlich viel Gemeindearbeit hat er zu leisten, einmal im Monat ist Ausschuss-Sitzung. Zum Teil vermisst er seine wöchentliche Jungschar-Verpflichtung, andererseits ist er froh, diesen Part nicht auch noch stemmen zu müssen. Um so mehr genießt er das Kinderferienprogramm, damit er den Kontakt zu den Kindern und seinen Mitarbeitern nicht verliert.

„Der Posaunenchor läuft ohne mich. Es ist Gold wert, wenn man Leute im Verein hat, die selbstständig sind und nicht gezogen werden müssen“, lobt er seine Mitstreiter. Hier hat er dann doch noch seinen wöchentlichen Termin: Zur Probe erscheint er regelmäßig mit seinem Tenorhorn. „Das macht Spaß und ist ein guter Ausgleich - auch wenn ich zu wenig übe“, gibt er zu.

Mitglied im Kirchengemeinderat ist er außerdem. „Solange wir keinen Pfarrer haben, bin ich das Bindeglied zwischen CVJM und Kirche“, ist er sich seiner Verantwortung bewusst. Im Kirchengremium engagiert er sich besonders für die Belange der jungen Generation. „Ich will mich dafür einsetzen, dass es immer wieder neue und ansprechende Formate für junge Leute gibt“, sagt Jens Häußler.

Und dann gibt es da noch den anderen Jens Häußler, der sich auch im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb engagiert. Nach dem Abitur am Kirchheimer LUG absolvierte er dort sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). „Da hab‘ ich hauptsächlich Führungen mit Kindern gemacht und die ehrenamtlichen Landschaftsführer kennengelernt, die mich mit offenen Armen empfangen haben“, erzählt er. Mit Klassen aus den Schullandheimen Lichteneck und Diepoldsburg ist er durchs Moor marschiert oder war fürs Programm für den Kindergeburtstag verantwortlich. „Ich sehe die Schöpfung allgemein. Natur und Landschaft haben mich schon immer interessiert. Zwei Herzen schlagen in meiner Brust, denn beides ist mir wichtig: die Naturschutzarbeit und die christliche Jugendarbeit. Das eine ist der Ausgleich für das andere - auch wenn die Sachen noch so unterschiedlich sind“, so der 24-Jährige.

Nach dem FÖJ hat er Landschaftsplanung und Naturschutz an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen studiert. Seit vergangenem Oktober arbeitet er im Landratsamt Esslingen als Ansprechpartner für Obst- und Gartenbauberatung. Verantwortlich ist er dort unter anderem für Projekte und Veranstaltungen im Bereich Streuobst, das „Schwäbische Streuobstparadies“, Streuobstpädagogik und den „Blühenden Landkreis“. Er ist froh, diese Stelle - wenn auch befristet - bekommen zu haben. „Das Ehrenamt bindet einen schon ein bisschen, was die Entfernung zum Arbeitsplatz anbelangt“, zeigt er das Dilemma auf.