Kirchheim

Der Fortschritt beim Breitband muss spürbar werden

Digitales In Unterensingen hat eine Gesprächsrunde zu schnellem Internet stattgefunden.

Breitband - Internet
Symbolfoto

Unterensingen. „Die Digitalisierung wird Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichermaßen verändern. Wir wollen diese Veränderungen positiv gestalten und die großen Chancen für unsere Zukunftsfähigkeit in Deutschland nutzen.“ Für den Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich ist klar: Die Grundlage dafür sind schnelle Breitbandnetze und deshalb müssen in den nächsten drei Jahren spürbare Fortschritte beim Glasfaserausbau gemacht werden.

Auf seine Einladung hin nahmen Bürgermeister des Wahlkreises Nürtingen-Kirchheim-Fildern, Wirtschaftsförderer, Vertreter der Deutschen Telekom sowie Vertreter des Referats Breitbandförderung im Landesministerium für Digitalisierung an einer Gesprächsrunde zum Thema teil.

Einleitend berichtete Knut Holocher aus dem Ministerium für Inneres und Digitalisierung aus Sicht des Landes über den Status quo beim Breitbandausbau und über neue Herausforderungen durch die technische Weiterentwicklung.

Schnelles Netz in der Fläche

Baden-Württemberg brauche, so Holocher, schnelles Internet in der Fläche. Dieses Ziel erreiche man nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Wirtschaft, Land und Kommunen. Der digitale Infrastrukturaufbau müsse langfristig gedacht werden. Die digitalen Netze der nächsten Generation - „Next Generation Access“-Netze oder kurz NGA-Netze - seien auf Spitzenlasten ausgelegt, verfügten über ein ausgezeichnetes Reaktionsvermögen, seien sicher und darüber hinaus langlebig.

Die Landesregierung investiere daher in Glasfaser, um den Hightech-Standort Baden-Württemberg auch künftig zu sichern, ermögliche aber für Privathaushalte als Zwischenschritt den Ausbau über das sogenannte „Vectoring“ mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. 40 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg verfügen nicht über gigabitfähige Anschlüsse. Dies bedeute einen Investitionsbedarf von rund sechs Milliarden Euro. Um das zu stemmen, sei laut Holocher eine bessere Verzahnung des Bundes- und Landesförderprogramms sinnvoll. Dies strebe das Land an.

Frank Bothe, Leiter der Technischen Niederlassung Südwest der Telekom, sieht den Landkreis Esslingen mit Netzen zwar gut versorgt, räumt aber ein, dass es im Bereich der Gigabitfähigkeit noch einiges zu tun gebe. „Die Zukunftstechnologie Glasfaser bis in die Wohnung zu bringen ist eine Herausforderung, die keiner alleine stemmen kann.“ Auch für ihn seien hier Land, Bund und Kommunen gemeinsam gefordert. Um das Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit Glasfaser zu realisieren, setze die Deutsche Telekom beim Glasfaser-Ausbau auf gemeinsame Koordination und Kooperation, so Bothe. Eine doppelte Infrastruktur gelte es zu vermeiden, vorhandene Infrastruktur sollte mit einbezogen werden.

Thomas Müller, Leiter des kommunalen Breitbandvertriebs Südwest/Mitte, stellte den Teilnehmern der Gesprächsrunde den Infrastrukturvertrieb der Deutschen Telekom vor. Dieser leiste als zentrale, koordinierende Schnittstelle zwischen Technik, Vertrieb, Marketing und Kommunikation einen wichtigen Beitrag zum weiteren Netzausbau sowie bei der Akquise von Fördergeldern und treibe somit die Digitalisierung in Baden-Württemberg voran. Die Bürokratie beim Fördermechanismus sei, so Müller, enorm. Auch er äußerte den Wunsch an die Politik, die Fördermittel des Bundes mit denen des Landes zu bündeln.

Anschließend folgte ein Erfahrungsaustausch der Beteiligten. Zukünftig müsse die Kommunikation zwischen Rathäusern und der Deutschen Telekom verbessert werden, so die anwesenden Bürgermeister unisono.pm