Kirchheim
Der „originäre Job“ eines Gemeinderats

Kommunalpolitik Andreas Schwarz, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Kirchheim, hüllt sich beim Hungerberg in Schweigen.

Kirchheim. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Andreas Schwarz, steckt mitten in den Koalitionsverhandlungen. „Die gehen jeden Tag von 8 bis 22 Uhr“, sagt er während einer Kaffeepause am Telefon. Über die Inhalte der Gespräche sagt er allerdings so wenig wie über das Thema „Hungerberg“. So sibyllinisch wie kategorisch weicht der Kirchheimer Abgeordnete der Frage nach dem interkommunalen Gewerbegebiet auf Dettinger Gemarkung aus.

Immerhin liefert er eine gute Begründung für seine Zurückhaltung: „Da geht es um Planen und Bauen, und das ist ein kommunales Thema. Es ist der originäre Job jedes Gemeinderats, in solchen Fällen Für und Wider sorgfältig abzuwägen.“ Ob es um Mobilität gehe, um Landschaftsverbrauch, generell um Ökologie, um Produktionsflächen für die Landwirtschaft oder um wirtschaftspolitische Belange - das alles müsse in die Waagschale geworfen und mitbedacht werden, wenn es darum geht, die jeweils richtigen Entscheidungen zu treffen: „Das ist ein schwieriges Prozedere.“

Er selbst kennt diese Abwägungsprozesse aus dem Effeff. Schließlich saß er 16 Jahre lang im Kirchheimer Gemeinderat. Genau diese Erfahrung als Kommunalpolitiker - der auch noch zwölf Jahre lang ein Kreistagsmandat innehatte und vor dem Einstieg in die Landespolitik als Referent für den Verband Region Stuttgart tätig war - veranlasst ihn nun, sich bei der Frage nach dem Hungerberg in ein beredtes Schweigen zu hüllen: „Ich hätte es mir als Stadtrat verbeten, wenn uns da ein Bundes- oder Landespolitiker in unser Geschäft reingeredet hätte.“

In die Koalitionsverhandlungen lässt er sich ja auch nicht von außen reinreden. Andreas Volz