Kirchheim

Der Preisunterschied: Hightech-Ställe im Norden und Kleinbetriebe im Süden

Wenig Erzeuger im Kreis. Der Landkreis Esslingen zählt zu den Kreisen mit den wenigsten Milcherzeugern in Baden-Württemberg. 94 landwirtschaftliche Betriebe mit 2 461 Milchkühen gibt es dort (Stand 2011). 8,5 Prozent dieser Betriebe arbeiten nach ökologischen Standards. Nur in sieben Landkreisen stehen weniger Kühe als hier im Stall. Schlusslicht ist der Kreis Rastatt mit nur 16 Milch erzeugenden Betrieben.

Mehr Milch. Im Zeitraum zwischen 1993 und 2013 ist die Zahl der Milchkühe in Baden-Württemberg von 523 561 auf 342 935 gesunken. Deutlich gestiegen ist im selben Zeitraum der durchschnittliche Milchertrag: von 12,7 auf 18,3 Liter am Tag.

Billiger Norden. Einige Molkereien in Norddeutschland zahlen weniger als 20 Cent für einen Liter. In Süddeutschland liegt der Preis noch bei 25 Cent. Das liegt unter anderem daran, dass die norddeutsche Milch oft für Molkepulver verwendet wird, das derzeit einen schlechten Preis hat. Süddeutsche Milch wird eher als Frischmilch verkauft. Je nach Marktlage gibt es also ein Nord-Süd-Gefälle. Hightech-Ställe mit mehreren Hundert Kühen sind außerdem im Süden kaum zu finden.

Quote mit wenig Erfolg. Auch in der Zeit der Milchquotenregelung ist die Zahl der deutschen Milcherzeuger nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 369 000 auf 78 000 Betriebe gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 79 Prozent. Auch für mehr Preisstabilität konnte die Quote nicht sorgen: Während 31 Jahren Quotenregelung gab es Schwankungen beim Erzeugerpreis für Rohmilch von bis zu 20 Cent pro Liter.

Züchtungserfolg. Anfang des 17. Jahrhunderts gab eine Kuh zwei Liter Milch pro Tag. Züchtung und Kraftfutter führten zu einer Steigerung bis zehn Liter in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Hochleistungskühe in robotergesteuerten Hightech-Ställen mit mehreren Hundert Tieren bringen es heute auf bis zu 50 Liter Milch am Tag.bk/mona