Kirchheim
Der Wald trotzt der Trockenheit

Betriebsplan Eiche, Tanne und Linde kommen mit heißen Sommern wesentlich besser zurecht als Buche oder Fichte.

Kirchheim. Kirchheims Wald verändert sich – auch aufgrund der Wetterbedingungen, die sich im Wandel befinden. Christoph Kerner, der Leiter der Abteilung Technische Infrastruktur in der Kirchheimer Stadtverwaltung, sprach im Gemeinderat beim Rückblick auf das Jahr von einem „langen, trockenen Sommer“. Trotzdem seien die Schäden durch Borkenkäfer eher gering gewesen. Was aber der trockene Sommer 2022 tatsächliche bedeute, zeige sich erst sehr viel später: „Die Auswirkungen sehen wir erst nach einem oder zwei Jahren.“

Die unterschiedlichen Baumarten gehen unterschiedlich mit den Bedingungen um. „Die Buche leidet besonders“, stellte Christoph Kerner fest. Außer der Buche habe auch die Fichte Probleme. Die Aufforstung, die im neuen Jahr auf einer Fläche von 0,8 Hektar vorgesehen sind, betrifft deshalb überwiegend dieselben Baumarten wie schon 2022, als eine Fläche von 0,9 Hektar aufgeforstet wurde: Eiche, Tanne und Linde. Erfahrungsgemäß halten sich diese Bäume gut, insbesondere im Talwald.

Im Betriebsplan für 2023 ist ein Einschlag von 4 730 Festmetern geplant: „Das sind überwiegend reguläre Pflegeeingriffe.“ 4,7 von insgesamt 743 Hektar Waldfläche in Kirchheim sind für die Jungbestandspflege vorgesehen. Weitere Ziele sind derzeit noch nicht definiert – auch wenn die zehnjährige Forsteinrichtung Ende 2022 abgelaufen ist. Die neue Forsteinrichtung, für die Jahre von 2023 bis 2032, wird im Frühjahr vorgestellt.

Hitze schadet der Buche

Zu rechnen ist auf jeden Fall mit weiteren Schäden bei der Buche. Das lasse sich aus dem Hitzesommer 2018 ableiten. Aber auch das Jahr 2022 – laut Sitzungsvorlage „eines der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen“ – habe bereits deutliche Auswirkungen auf den Wald gezeigt, mit der Folge, „dass die Neuanpflanzungen im Sommer sehr gelitten haben“.

Für das laufende Jahr sieht der Betriebsplan für den Kirchheimer Stadtwald Ausgaben in Höhe von 338 000 Euro vor. Eine Schwierigkeit dabei sind die steigenden Kosten bei der Holzernte, was vor allem auf den extremen Anstieg der Energiepreise zurückzuführen ist. Andererseits steigen auch die Erlöse aus dem Holzverkauf, sodass im Betriebsplan für 2023 Einnahmen in Höhe von 347 000 Euro verzeichnet sind. Sollte alles wie geplant vonstattengehen, würde also ein vergleichsweise geringer Gewinn anfallen – rund 9 000 Euro.

Ein Kostenpunkt entfällt auf eine ganz andere Nutzung des Waldes: auf die wichtige Funktion  als Naherholungsgebiet. Entsprechend sind für die Erschließung 15 000 Euro im Betriebsplan eingestellt. Andreas Volz