Kirchheim

Die Halle wird teurer, aber dafür größer

Neubau Gemeinderat entscheidet sich mehrheitlich für eine Variante der Eduard-Mörike-Mehrzweckhalle, die dem Raumbedarf der Vereine entspricht, dafür aber 5,4 Millionen Euro kostet. Von Andreas Volz

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Aus Alt mach Neu: Drei Jahre soll es dauern, bis die alte Eduard-Mörike-Mehrzweckhalle in Ötlingen durch eine neue ersetzt ist. Der Kirchheimer Gemeinderat hat sich nicht nur dazu durchgerungen, überhaupt neu zu bauen, sondern hat sich auch an dem Bedarf orientiert, den die Ötlinger Vereine angemeldet hatten. So wird die neue Halle 825 Quadratmeter Nutzfläche aufweisen, was rund 5,4 Millionen Euro kosten soll. Die Stadtverwaltung hatte eine kleinere und damit günstigere Variante im Auge gehabt: 655 Quadratmeter für 4,6 Millionen Euro.

Ursprünglich einmal waren für den Neubau der Halle vier Millionen Euro vorgesehen. Um selbst diese Summe aufbringen zu können, wird die Sanierung des Technischen Zentrums in der Henriettenstraße verschoben. Außer der zwingend notwendigen Asbestsanierung passiert an der Feuerwache also vorläufig nichts.

Die Notwendigkeit, am Eduard-Mörike-Campus zu handeln, ergibt sich daraus, dass die Eduard-Mörike-Schule zum Schuljahr 2019/2020 eine dreizügige Ganztagsgrundschule wird. „Dafür brauchen wir dringend eine Mensa“, sagte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker nun im Gemeinderat. Allerdings brauchen die Ötlinger außer der neuen Mensa auch Raum für die vielfältigen Aktivitäten der verschiedensten Vereine.

Obwohl die Stadt die Kosten in den Mittelpunkt stellen möchte, hat sich bei diversen Workshops in Ötlingen ergeben, dass der Raumbedarf von den künftigen Nutzern höher angesetzt wird als von der Verwaltung. Zu den 800 000 Euro Mehrkosten, die der Gemeinderatsbeschluss mit sich bringt, sagte die Oberbürgermeisterin schlicht: „Wie wir das finanzieren sollen, wissen wir noch nicht.“

Nur so viel ist sicher: Die alte Halle wird abgerissen, die neue soll Anfang 2020 stehen - und sie soll über 825 Quadratmeter Nutzfläche verfügen. Die Stadt wird nun einen Wettbewerb ausschreiben, indem es einerseits um den Neubau der Halle samt Mensa geht und andererseits um Vorschläge zu den Außenanlagen bis hin zu den Parkmöglichkeiten.

Eigentlich hätte die neue Halle schon im Herbst 2019 stehen sollen, meinte Angelika Matt-Heidecker, weil dann ja die Mensa bereitstehen sollte. So müsse eben der Mensabetrieb im ersten Schulhalbjahr irgendwie überbrückt werden. Eine Verbindung zwischen Eduard-Mörike-Campus und Haldenschule herzustellen, um die Kostendeckung für die  größere Hallenvariante zu erreichen, lehnte sie jedoch ab. Die Haldenschule wird aufgegeben: „Haldenschule und Campus wären zusammen nicht finanzierbar.“

Leichter finanzierbar wäre natürlich auch die 625-Quadratmeter-Variante gewesen. Eine gute Zwei-Drittel-Mehrheit des Gemeinderats ist in der Abstimmung aber der Argumentation von Ötlingens Ortsvorsteher Hermann Kik gefolgt: „Wir wollen keine Halle haben, von der man hinterher sagt, man hätte den einen oder anderen Raum noch etwas größer machen sollen.“