Kirchheim

Die Karussells drehen sich wieder

Rummelspaß Anstelle des traditionellen Gallusmarkts sorgt am Wochenende der „Vergnügungspark auf dem Ziegelwasen“ für Jahrmarktstimmung. Von Dorina Schreiber

Die Vorbereitungen für den Vergnügungspark laufen kurz vor dem langen Wochenende auf Hochtouren. Das Bild zeigt den Schausteller
Die Vorbereitungen für den Vergnügungspark laufen kurz vor dem langen Wochenende auf Hochtouren. Das Bild zeigt den Schausteller Thomas Hahn beim letzten Schliff. Foto: Carsten Riedl

Viele Großveranstaltungen, die traditionell Kirchheims Innenstadt prägen, sind dieses Jahr ausgefallen. Dazu gehört zum Beispiel der Gallusmarkt, oder auch der Krämermarkt, der dieses Jahr in nur sehr kleinem Rahmen stattfand. Die Schausteller-Familie Roschmann aus Eislingen hat sich dazu entschlossen, ihre Freunde aus dem Gewerbe für den Vergnügungspark zu begeistern. Sie ist die vierte Generation, die mit Leib und Seele im Schaustellergeschäft tätig ist. Den „Vergnügungspark am Ziegelwasen“ richten sie privat aus.

Der Lockdown und die Corona-Verordnungen haben die Schaustellerbranche schwer getroffen. Nachdem fast alle Jahrmärkte ausgefallen sind, ist jeder fünfte Schausteller in Baden-Württemberg pleite gegangen, wie Mark Roschmann berichtet. Je nachdem, wie lange ein Betrieb existiert, bekommt er unterschiedliche Finanzhilfen. Für die Betreiber von Fahrgeschäften, deren Firmen schon einige Jahre bestehen, waren die Gelder ausreichend. Junge Firmen aber nahmen die Finanzspritzen als „ein Tropfen auf heißem Stein“ wahr, wie der Schausteller erzählt. Den Probelauf machte der Vergnügungspark in Göppingen letzten Monat. Der Eislinger berichtet von durchweg positiven Reaktionen auf das Fest. Oft haben sich die Besucher mündlich oder schriftlich für die Alternative zum mittlerweile viel besuchten Spielplatz bedankt.

„Die Anstehzeit lag manchmal sogar bei einer Stunde. Das liegt an der begrenzten Besucherzahl und den Einlasskontrollen“, so Roschmann. Probleme mit der Einhaltung der Hygienemaßnahmen habe es nur am Anfang gegeben, bis die Gäste sich mit der Maskenvorschrift angefreundet hatten.

Die Schausteller sind momentan dem Risiko ausgesetzt, dass das Fest kurzfristig von der Gesundheits- oder Polizeibehörde abgesagt wird. In dem Fall würden sie auf den im Voraus entstandenen Kosten sitzen bleiben, weil sich die Besucher nicht an die Vorschriften halten. Auf dem Ziegelwasen sind nur Schausteller anwesend, die von der Arbeit leben und die auf jede Einnahmequelle angewiesen sind. Der eine Euro Eintritt pro Person trägt zur Deckung der Ausgaben bei, die mit so einem Event entstehen. Dazu gehören dieses Jahr unter anderem Einlasskontrolleure. Familie Roschmann wartet mit zwei neuen Fahrgeschäften und klassischen Attraktionen wie Boxautos auf. Die bekannten Naschereien wie Crêpes werden die Besucher auf dem Fest neben Schokofrüchten finden können. Für die, die es herzhaft mögen, gibt es Pommes und Schupfnudeln. Falls das Wetter umschlägt, bieten die Imbissbesitzer Franck aus Bissingen Kinderpunsch und heiße Schokolade. Außerdem stellen sie Schirme zum Unterstehen bereit.