Kirchheim. Kindertagespflege erfolgt häufig in den eigenen Wohnräumen. Inzwischen geht der Trend aber auch zu „anderen geeigneten Räumen“. Die dienen also nicht mehr dem privaten Wohnen und zusätzlich der Tagespflege. Sie sind vielmehr nur für die Betreuung der Kinder konzipiert. Während der Betreuungszeit „wohnen“ die Kinder quasi in den Räumen: Es gibt Betten, Spielräume, Toiletten, Bad und Küche. Dort wird gekocht und gemeinsam gegessen. Es ist also tatsächlich beinahe wie Wohnen, eine andere Art von „Wohnen auf Zeit“.
Drei Angebote für „Tagespflege in anderen geeigneten Räumen“ (TiagR) gibt es derzeit in Kirchheim: im Eisbärhaus, im Steingau-Quartier und in der Henriettenstraße. Letzteres – die Kindertagesbetreuung „Kleine Flitzer“ – ist insofern etwas Neues, als vorhandene Räume umgebaut wurden. Ana Batista und Nada Melzer sind seit zehn Jahren als Tagespflegerinnen in ihren eigenen Wohnungen tätig und haben sich jetzt zusammengeschlossen, um in dem einstigen Friseurladen und Zahntechniklabor Kleinkinder zu betreuen. Sieben volle Plätze bieten sie an, in Bälde sollen es neun werden – für maximal 15 Kinder, wenn diese sich die vollen Plätze teilen.
Die Stadt Kirchheim gewährt Zuschüsse, wobei sich der Tageseltenverein Kreis Esslingen wünschen würde, dass der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss fasst, damit nicht jede neue Einrichtung einen eigenen Antrag stellen muss. Oberbürgermeister Pascal Bader machte sich gestern vor Ort ein Bild von den Räumen der „Kleinen Flitzer“ und sagte zu, dem Gemeinderat einen passenden Beschlussvorschlag vorlegen zu wollen. Andreas Volz