Kirchheim

Die Kreisbau kämpft mit dem angespannten Wohnungsmarkt

Immobilien Im vergangenen Jahr konnte die Genossenschaft nur 68 von 888 Anfragen nach Wohnraum erfüllen. Trotzdem bleibt sie eine der seltenen Adressen für ein günstiges Heim.

Foto: pr
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Mit all unserem Engagement wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass Wohnungsgenossenschaften für moderne Dienstleistung und Kundenorientierung stehen.“ So stimmte der Vorstandssprecher der Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen, Bernd Weiler, die 150 Mitglieder auf der Mitgliederversammlung ein. Unter den Anwesenden waren neben Plochingens Bürgermeister Frank Buß Vorstände und Direktoren der Volksbanken Kirchheim-Nürtingen und Plochingen sowie der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, als auch Vertreter der Wohnungsbaugenossenschaften der Region. „Unser Angebot ist einzigartig“, betonte Weiler. Die Kreisbau würde zeitgemäßen Wohnraum zu fairen Preisen, lebenslanges Nutzungsrecht und aktive Mitbestimmung bieten. Für Bernd Weiler ein Beleg dafür: die Vorjahresbilanz.

Im Jahr 2016 habe die Kreisbau insgesamt rund 12,3 Millionen Euro in den Neubau, die Modernisierung und Instandhaltung von Wohnungen investiert. Das entlaste auch den Markt. Demgegenüber stehen Umsatzerlöse in Höhe von rund 14,3 Millionen Euro - ein Anstieg von 1,83 Millionen. Bernd Weiler verwies auf die Investitionen in den Wohnungsbestand, wie die Modernisierung einiger Gebäude in der Stuifenstraße in Plochingen.

Ebenso drücke sich diese Verbundenheit in Mitgliederaktivitäten wie dem Stumpenhoffest aus. „Mit unserem sozialen Engagement zeigen wir unsere Verbundenheit zur Region“, findet Weiler. Er verwies auf die Unterstützung für Partner des Sports wie das Handball-Team vom TV Plochingen und die Basketballer des VfL Kirchheim Knights. Der gute Geschäftsverlauf ermögliche wiederum die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von sechs Prozent aus dem Bilanzgewinn von mehr als einer Million Euro.

„Die Vermietung von Wohnungen ist unser Kerngeschäft“, bekräftigte Bernd Weiler. Durch den Bezug von 41 neuen Mietwohnungen erhöhte sich bei der Vermietung das Wohnungsangebot auf 1 643. Doch die Nachfrage übersteige im Geschäftsbereich der Kreisbaugenossenschaft das Angebot bei Weitem. Es konnten nur 68 der 888 Anfragen erfüllt werden. Mit einer Monatsmiete von durchschnittlich 6,01 Euro pro Quadratmeter im Monat biete die Kreisbau weiterhin Wohnen zu fairen Preisen an - auch wenn der Betrag im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen ist.

Vorausblickend auf das Jahr 2017 verwies Bernd Weiler auf „65 Jahre Baden-Württemberg“. Im Geschäftsgebiet befasse man sich derzeit intensiv damit, wie das Angebot für breite Bevölkerungsschichten ausgeweitet werden kann. „Landkreis, Kommunen und die Verantwortlichen der Wohnungsunternehmen stehen in einem engen Austausch.“ Von der Stadt Plochingen hat die Genossenschaft die Verwaltung von rund 120 städtischen Wohneinheiten zum 1. April übernommen. Mögliche Neubauprojekte in Kirchheim, Plochingen, Nürtingen und Weilheim werden derzeit geprüft. Die Weichen für den Neubau von 87 Mietwohnungen in Kirchheim in den kommenden Jahren seien gestellt, 73 Eigentumswohnungen seien im Bau oder in der Planung.

Der Technische Vorstand, Georg Hörmann, informierte anschließend über Instandsetzungen und Modernisierungen sowie energetische Maßnahmen im Wohnbestand. „Für das Jahr 2017 sind wieder Ausgaben von über zwei Millionen Euro für Instandsetzungen vorgesehen.“ Außerdem werden 3,8 Millionen Euro in Modernisierungsmaßnahmen investiert.

Eine der größten Herausforderungen für die Kreisbaugenossenschaft sei die Umstellung der wohnungswirtschaftlichen Software auf ein neues modernes Produkt. Hier sind alle Mitarbeiter eingebunden. In Workshops und Schulungen wird das Kreisbau-Team auf die neue Software vorbereitet - alles neben dem laufenden Geschäftsbetrieb, denn bereits im Juli wird der Schalter umgelegt.

Einstimmig wurden Aufsichtsrat und Vorstand von der Mitgliederversammlung entlastet, Dieter Helber und Wolf Ossenbühl in den Aufsichtsrat der Kreisbau wiedergewählt. pm