Kirchheim
Die „Schanze“ ist „entschärft“

Baustelle Die östliche Rampe des Plateaus in der Kirchheimer Tannenbergstraße ist jetzt deutlich flacher. Spätestens am Freitag soll die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Von Andreas Volz

Jetzt ist die Kuh vom Eis: Die Bodenwelle in der Kirchheimer Tannenbergstraße, an der Einmündung des Bulkeswegs, ist „entschärft“. Die Rampe Richtung Bohnau ist nicht mehr ganz so steil, sodass sie sich problemlos mit dem vorgesehenen Tempo von 20 Kilometern pro Stunde befahren lassen sollte.

Das Thema hatte für großes Aufsehen gesorgt, nachdem Kirchheims Erster Bürgermeister Günter Riemer im Gemeinderat von einem „Herstellungsfehler“ gesprochen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bodenwelle aber bereits viele Autofahrer verärgert, weil sie nur nach scharfem Abbremsen gefahrlos befahrbar war. Das war auch der Grund, warum vorsorglich Schilder aufgestellt worden waren, die die Höchstgeschwindigkeit auf 10 Kilometer pro Stunde beschränkten.

Am Rosenmontag sollte nun die Nachbesserung beginnen. Als Bauzeit waren zwei Wochen angegeben. Das hat bestens funktioniert, denn bereits am Mittwoch – also nach zehn Tagen – war das Plateau aus Sicht des Straßenbauunternehmens Waggershauser fertiggestellt: „Wir warten nur noch auf die Abnahme durch die Stadt und auf die anschließende Verkehrsfreigabe“, sagten Bauleiterin Julia Geng und der stellvertretende Technische Leiter Axel Gairing. Sie erklärten auch, was geändert wurde: Die Rampe befindet sich jetzt anderthalb Meter weiter Richtung Innenstadt – und sie ist flacher. Auch zwischen Rampe und Kanalschacht gibt es noch eine leichte Schräge.

Der Kanalschacht war einer der vier „Zwangspunkte“, die dazu geführt hatten, dass die erste Ausführung zum Problem geraten musste. Der Wasserabfluss ist eben ein entscheidendes Kriterium. Hinzu kommt die geforderte Barrierefreiheit zwischen Gehweg und Straßenplateau. Bei den anderen beiden Zwangspunkten gab es noch weniger Spielraum: Der eine war ein Schacht der Telekom, dessen Höhe vorgegeben war. Der andere Zwangspunkt war das Brückenlager, weil die Rampe gleich nach der Brücke über den Jauchertbach beginnen sollte.

Probleme beim Bauen im Bestand

Der Technische Geschäftsführer Mathias Waggershauser betont, dass diese Zwangspunkte bereits vor der ersten Bauausführung bekannt waren und dass seine Mitarbeiter gemeinsam mit den Planern besprochen hatten, wie damit am besten umzugehen sei. „Wir haben uns da nicht vermessen, und wir haben auch nicht zu dick aufgetragen. Wir haben uns an alles gehalten, was vorgegeben war.“ Er will aber nicht irgendwelche Vorwürfe an andere Stellen weitergeben. Beim Bauen im Bestand sei es eben so, dass unerwartet Schwierigkeiten auftreten können und dass man diese dann gemeinsam angehen muss: „Da müssen unsere Mitarbeiter mit den Mitarbeitern der Stadt sprechen und auch spontan Entscheidungen treffen.“

Auch jetzt war es eine Entscheidung des Planers, die östliche Rampe um 1,50 Meter nach Westen zu verschieben, um das Problem in den Griff zu kriegen. Die Betonplatten wurden zu diesem Zweck behutsam freigesprengt, sodass sie sich anheben, ausbauen und versetzen ließen.

Mathias Waggershauser ist froh, dass diese Arbeit nun abgeschlossen ist und dass die Betonplatten sich mit flacherer Neigung wieder einbauen ließen. „Die Schräge, die es anfänglich gab, hätte sich durchaus auch befahren lassen“, sagt er im Rückblick. „Aber dann hätte die Stadt – auch im Hinblick auf den geplanten Kindergarten – diese Stelle zu einer Spielstraße erklären müssen.“ Jetzt jedenfalls geht es mit Tempo 20 über die Schwelle, was die Unterböden etlicher Fahrzeuge schonen helfen wird.

Nach Auskunft der Stadt soll die Abnahme bereits am Donnerstag, 2. März, erfolgen. Die Verkehrsfreigabe könnte dann auch gleich erteilt werden – spätestens aber am Freitag.