Kirchheim

Die SPD will nicht mitmachen

Kindergarten In Kirchheim steigen die Gebühren für Betreuung in den städtischen Kindertageseinrichtungen um vier Prozent.

Kirchheim. Kernzeitbetreuung, flexible Betreuung, tageweise Betreuung, Ganztagsangebot, Mittagessen oder nicht - Was ein Kindergartenplatz heute kostet, lässt sich nicht so einfach sagen. Das Berechnungssystem in den Kirchheimer Betreuungseinrichtungen ist ausgesprochen kompliziert und orientiert sich in erster Linie daran, welche Leistungen Eltern beanspruchen. Außerdem spielt das Alter des Kindes eine Rolle und die Tatsache, ob es in der Familie Geschwister gibt. Zu guter Letzt gibt es Nachlässe für Stadtpassinhaber.

Kurz und gut: Die Gebührenstaffel für die städtischen Kindertageseinrichtungen ist eine Wissenschaft für sich. Klar ist jedoch eines: Die Kindergärten werden teurer. Die Stadt Kirchheim orientiert sich bei Erhöhungen an den aktuellen Empfehlungen der Landesverbände. Die Erhöhung soll immer zeitnah erfolgen, um große Sprünge in den Summen zu verhindern. Konkret geht es jetzt um vier Prozent, die die Eltern ab September für die Betreuung ihrer Sprösslinge zusätzlich berappen müssen.

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker zeigte sich zufrieden einerseits mit der moderaten Erhöhung, andererseits mit der differenzierten Staffelung, die auch eine gute Lösung für niedrige Einkommen beinhalte. Auch die Kirchheimer Stadträte sahen das weitgehend so, denn sie befürworteten die vorgeschlagene Erhöhung erwartungsgemäß mit 17 Befürwortern und fünf Gegenstimmen.

Die Gegner stellten die komplette SPD-Riege im Ratsrund dar. Zuvor hatte Tonja Brinks einmal mehr die bekannte Position der Sozialdemokraten erläutert: „Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen, und wir wollen Gebührenfreiheit für die Basisstunden.“ Das beinhaltet 30 Stunden Betreuung. Tonja Brinks nannte beispielhaft Argumente wie zum Beispiel die Sprachförderung, die damit mehr Kindern zuteil werden könnte. Das gebührenfreie erste Kindergartenjahr, das Kirchheim eine Zeit lang hatte, habe zusätzliche Familien erreicht.

Brinks stellte für die SPD daher den Antrag auf Gebührenfreiheit für die ersten 30 Stunden Kindergarten pro Kind und Woche. Allerdings stimmten nur die fünf SPD-Vertreter mit. Anja Hezinger von den Grünen fasste zusammen, was wohl die meisten von der Zustimmung abhielt: „Der Vorschlag ist aller Ehren wert, aber uns fehlt die Gegenfinanzierung.“ Irene Strifler