Kirchheim
Die Sternsinger ziehen wieder von Haus zu Haus

Aussendung   In Kirchheim hat die weltweit größte Aktion „von Kindern für Kinder“ mit einer Feier vor dem Rathaus begonnen. Mit ihren Liedern und Texten sind die Kinder bis zum 6. Januar unterwegs.  Von Andreas Volz

Sie singen wieder. Als Lichtbringer und Hoffnungsträger sind die Sternsinger bis zum 6. Januar unterwegs, um die Menschen rund um die Teck mit ihren Liedern und Texten zu erfreuen. „Die Leute warten schon lange auf euch Sternsinger“, sagte Pfarrer Franz Keil bei der zentralen Aussendungsfeier der katholischen Gesamtkirchengemeinde vor dem Kirchheimer Rathaus.

Die Kinder bitten um Spenden für Kinder in Not, dieses Mal unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“. Das zeigt, dass weltweit nicht nur Kinder Not leiden, sondern auch die Erde selbst. Der Klimaschutz ist somit ein wichtiges Thema der Sternsingeraktion. Unterstützt werden Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern dieser Welt.

Eine große Schar an Kindern hat sich vor dem Kirchheimer Rathaus eingefunden, um als Sternsinger ausgesandt zu werden.       Fotos: Markus Brändli

„Das ist die größte Aktion von Kindern für Kinder“, stellte Franz Keil fest und freute sich, dass in und um Kirchheim so viele Kinder mitmachen. „Das ist toll, und es ist auch toll, dass es keine rein katholische Angelegenheit ist. Auch viele evangelische Kinder sind dabei – und sogar ein muslimisches Kind. Das ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit von Kindern in aller Welt.“ Die Hilfe für Kinder in Not soll eben nicht an Konfessions- und Religionsgrenzen scheitern, sondern alle Kinder einschließen, und das auf beiden Seiten, beim Geben wie beim Empfangen von Gaben.

Gemeindereferentin Anna Bernau sprach von den „Sternstunden“, die die Kinder in den kommenden Tagen einerseits anderen Menschen ermöglichen und die sie andererseits auch selbst erleben. „Endlich kann es wieder losgehen“, sagte sie und berichtete von der großen Vorfreude der Kinder: „Diese Freude wirkt ansteckend.“ Zu allen Zeiten seien Menschen den Sternen gefolgt. Seefahrer orientierten sich ebenso an den Sternen wie die drei Sterndeuter aus dem Matthäus-Evangelium, in deren Nachfolge die Kinder jetzt den Sternen folgen, die sie sich selbst vorantragen.
 

Der Stern als Wegweiser

„Der Stern ist nicht das Ziel, sondern der Wegweiser, und auch die Not anderer Menschen ist ein solcher Wegweiser, um ins Tun zu kommen, um sich auf den Weg zu machen.“ Anna Bernau sprach aber auch an, dass es immer wieder Dinge gebe, „die uns wieder vom Weg abbringen“. Umso wichtiger sei es, sich immer von neuem auf den Weg zu machen: „Wie die Sterndeuter aus dem Orient haben sich auch die Sternsinger entschieden, unterwegs zu sein. Sie sind gut vorbereitet, um loszugehen und dem Stern zu folgen.“

Kronen und bunte Gewänder gehören zur Grundausstattung der Sternsinger, die wie die Heiligen Drei Könige unterwegs sind.     Foto: Markus Brändli

Pfarrer Keil erwähnte, dass es für viele Menschen erst dann richtig Weihnachten wird, wenn die Sternsinger zu Besuch sind. Deshalb wünschte er den Kindern und ihren Begleitpersonen in den kommenden Tagen „offene Türen und offene Herzen“. An die Türen schreiben die Kinder außer der Jahreszahl „2024“ auch den Segensspruch „C+M+B“, die Abkürzung für „Christus mansionem benedicat“ – „Der Herr segne dieses Haus“.

Segensreich ging die Aussendungsfeier zu Ende: Franz Keil segnete die Kreide, den Weihrauch, die Sternsinger und alle, die sich vor dem Rathaus versammelt hatten. Die Gruppe aus Schlierbach trug den Sternsingerspruch vor, in dem es unter anderem heißt: „Wir bringen den Segen der Heiligen Nacht.“

Gesungen wurde auch schon bei der Aussendungsfeier. Dazu gab es das passende Liedblatt.    Foto: Markus Brändli

Dass der Stern und das Singen gleichberechtigt nebeneinander stehen, zeigten die Lieder „Seht ihr unsern Stern dort stehen“, „Stern über Bethlehem“ und „Heller Stern in der dunklen Nacht“. Begleitet von einer Bläsergruppe, die Heribert Diemer zusammengestellt hatte, sangen die Kinder diese Lieder in der beginnenden Nacht vor dem Rathaus, bevor sie zu ihren ersten Einsätzen eilten. Traditionell geht eine Gruppe direkt nach der Aussendungsfeier ins Krankenhaus, um dort den Menschen in deren gesundheitlicher Not beizustehen und das Sternenlicht leuchten zu lassen.