Kirchheim
Die Zukunft lässt aus der Luft grüßen

Innovation Landesverkehrsminister Winfried Hermann hat beim „Tag des Luftsports“ auf der Hahnweide in ­Kirchheim das erste Elektro-Motorflugzeug des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes getauft.

Stiftungsratsvorsitzender Domenico Gehling, OB Pascal Bader, Verkehrsminister Winfried Hermann, Grünen-Politiker Andreas Schwarz und BWLV-Präsident Eberhard Laur (von links) bei der Taufe. Foto: pr

Rund 250 geladene Besucher waren auf die Hahnweide gekommen, darunter der Verkehrsminister, der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Andreas Schwarz, sowie Kirchheims Oberbürgermeis­ter Dr. Pascal Bader. Zum „Tag des Luftsportes“ hatten der Baden-Württembergische Luftfahrtverband (BWLV) als Pächter und Betreiber des Sonderlandeplatzes Hahnweide, die Hellmut-Niethammer-Stiftung sowie der Förderverein Strecken- und Wettbewerbssegelflug in Baden-Württemberg (SBW) eingeladen.

Bei dem neuen Elektro-Motorflugzeug handelt es sich um eine Velis Electro, ein zweisitziges Elektroflugzeug des slowenischen Herstellers Pipistrel. Es erhielt 2020 als erstes und bislang einziges Motorflugzeug mit rein elektrischem Antriebssystem eine Typzulassung von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA).

Das Flugzeug wird künftig an der BWLV-Motorflugschule Hahnweide eingesetzt und wurde mit Mitteln der Hellmut-Niethammer-Stiftung angeschafft. Das Flugzeug trägt den Taufnamen „Dr. Michael Bojadiew“: Der 2020 verstorbene Neffe des Stiftungsgründers Hellmut Niethammer hatte der Stiftung nach seinem Tod durch sein Erbe unter anderem den Kauf des Flugzeugs ermöglicht.

„Dieses Flugzeug ist die Zukunft“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Taufe. Andreas Schwarz betonte, dass sich auch der Luftsport in Richtung Dekarbonisierung bewege und ein bedeutender Motor für zukunftsfähige Entwicklungen sei: „Innovation und Umweltschutz – das geht hier Hand in Hand.“ BWLV-Präsident Eberhard Laur machte deutlich, dass der BWLV als Fachverband und Interessenvertreter des Luftsports im Land einen wichtigen Beitrag zum klimafreundlichen Fliegen leisten wolle. Auch beim Schallschutz bringe die Velis Electro große Vorteile mit sich: Mit diesem Flugzeug sei ein fast geräuschloser Platzrundenbetrieb möglich, so Laur.

Weltmeister bringt Schlüssel

Dies wurde direkt vor dem Publikum demonstriert: Sowohl Verkehrsminister Hermann wie auch Andreas Schwarz und Pascal Bader nahmen Platz in der Velis und drehten mit Pilot Tobias Krüger, Leiter der BWLV-Motorflugschule Hahnweide, einige Runden über der Hahnweide. Zum Auftakt der Veranstaltung sprang Fallschirm-Weltmeister Klaus Renz über der Hahnweide ab und überbrachte am Festort symbolisch den Schlüssel für die Velis. Flugvorführungen und Rundflüge für die Besucher rundeten das Programm ab.

Beim „Tag des Luftsports“ wurde indes nicht nur der Luftsport insgesamt präsentiert, sondern es wurden auch das 30-jährige Bestehen der Hellmut-Niethammer-Stiftung und des SBW-Fördervereins gefeiert.

Die Hellmut-Niethammer-Stiftung ist im deutschen Luftsport einzigartig. Die Stiftung wurde 1994 vom passionierten Motorflug-Piloten in Stuttgart gegründet. Hellmut Niethammer verstarb 2008, in den Folgejahren erhielt die Stiftung Mittel aus mehreren Zustiftungen. Zu den wichtigsten Unterstützungsleistungen der Stiftung gehören die Beschaffung von Flugzeugen, die Sicherung der technischen Ausbildung und die Förderung der Jugend. Die Stiftung hat somit den Luftsport in Baden-Württemberg in den 30 Jahren ihres Bestehens entscheidend unterstützt.

Der SBW-Förderverein hat sich zum Ziel gesetzt, den Streckensegelflug ideell und finanziell zu fördern, insbesondere den Nachwuchs. Hierzu stellt der Förderverein seine vier Flugzeuge für Wettbewerbe, aber auch zur Nutzung durch talentierte junge Piloten zur Verfügung. Der SBW-Förderverein hat somit Dutzende junger Pilotinnen und Piloten gefördert. pm