Kirchheim
Diese Spiele punkten an Silvester

Freizeit Wegen Corona muss der Spaß zum Jahreswechsel nicht auf der Strecke bleiben. Es gibt Spiele-Neuheiten, die für Unterhaltung sorgen. Von Tanja Liebmann

Corona hat den Alltag auf den Kopf gestellt. In Richtung Silvester tut sich die Frage auf: Wie den Jahreswechsel feiern und was tun, um die Stunden bis Mitternacht so fröhlich und unterhaltsam wie möglich zu verbringen? Für alle, die nicht auf Netflix und Co. setzen, sondern lieber im engsten Familien- oder Freundeskreis auf das Knallen der Sektkorken warten wollen, bieten sich Gesellschaftsspiele an. Doch welche Titel sind gut, kurzweilig und lustig? Hier eine Auswahl an Neuheiten für unterschiedliche Geschmäcker.

Für Reaktionsschnelle

Rasant, actiongeladen, famos - mit diesen Worten lässt sich in Kurzform das Spiel „Rings up!“ beschreiben. Zentral sind Ringe in unterschiedlichen Farben, die es ruckzuck über den eigenen Daumen zu stapeln gilt. Die Reihenfolge der Farben geben Karten vor. Da die Karten nach und nach aufgedeckt werden und unterschiedliche Farb-Zahlen-Symbole die einzuhaltende Anordnung zeigen, heißt es, sich immer wieder neu auf das Erfassen der jeweiligen Vorgaben einzulassen. Wer am schnellsten begreift, was zu tun ist und dies fix umsetzt, bekommt die Karte. Und wer am meisten Karten ergattert, gewinnt. Fazit: Bei diesem Spiel zeigt der Daumen wortwörtlich nach oben - auch, weil mehrere Spielmodi angeboten werden.

Rings up! von Alexandre Droit ist bei Blue Orange erschienen und für zwei bis sechs Spieler ab sechs Jahren.

Für Teamspieler

Au weia, dem Dodo ist im gleichnamigen Spiel sein Ei aus dem Nest geplumpst. Nun kullert es einen dreidimensionalen Felsen hinab und die Spieler arbeiten gemeinsam daran, den Absturz zu verhindern. Ihre Aufgabe ist es, reihum zu würfeln und je ein Plättchen aufzudecken. Zeigen Plättchen und Würfel das gleiche Symbol, wandert das Plättchen auf ein Teilstück des rettenden Weges, und bei einer bestimmten Anzahl von Plättchen darf das Teilstück verbaut werden. Da das Dodo-Ei eine innovative und nur langsam kullernde Kugel ist, scheint die Rettung durchaus machbar. Doch haben die Spieler Pech, können sie ziemlich unter Zeitdruck geraten. Fazit: leicht aufzubauen und optisch beeindruckend; manche Partien sind eine echte Zitterpartie.

Dodo von Frank Bebenroth und Marco Teubner ist bei Kosmos erschienen und für zwei bis vier Spieler ab sechs Jahren.

Für Kreative

Die Idee ist cool: Man lege 16 Fotokarten auf den Tisch und verteile an die Spieler unterschiedliche Materialien - etwa Bauklötze oder Schnürsenkel. Anschließend zieht jeder Spieler einen Code, um zu wissen, welches Foto „seines“ ist. Wird es den Spielern nun gelingen, mit ihren zugeteilten Dingen ein ganz bestimmtes Foto nachzubauen oder so entscheidende Hinweise zu „legen“, dass die Mitspieler dieses Foto erraten? Was sich kurios anhört, ist bei „Pictures“ tatsächlich möglich. Unglaublich, auf welch kreative Ideen manche Spieler kommen, um etwa mit Schnüren eine Gießkanne oder ein Eichhörnchen abzubilden. Fazit: außergewöhnlich, witzig, diskussionsreich; es hat den Preis „Spiel des Jahres 2020“ erhalten.

Pictures von Christian und Daniela Stöhr ist im PD-Verlag erschienen und für drei bis fünf Spieler ab acht Jahren.

Nochmals für Kreative

So lustig, so einfach. Bei „Krazy Pix“ bekommt jeder Spieler neun kleine Symbol-Plättchen, die etwa Kreise, Dreiecke, Striche, Wellenlinien oder Pfeile zeigen. Ist es möglich, damit den geheim gezogenen Begriff „Pyjama“ zu beschreiben? Durchaus! Denn arrangiert Spieler  A alle seine oder einen Teil seiner Plättchen geschickt und kreativ, kann der Rateversuch der Mitspieler in der Tat gelingen. Machbar ist das vor allem dann, wenn unter den später in der Tischmitte ausliegenden Begriffskarten nur das Wort „Pyjama“ zum Plättchen-Arrangement von Spieler  A zu passen scheint. Fazit: ein Ratespiel für Um-die-Ecke-Denker; heiter wird es, wenn die gezogenen Plättchen so ganz und gar nicht zur geheimen Begriffskarte passen wollen.

Krazy Pix von Sophia Wagner ist bei Ravensburger erschienen und für drei bis acht Spieler ab zehn Jahren.

Für Krimifans

Wer hat den Tresor von Karl Valten aufgebrochen? Um diese und weitere Fragen geht es bei dem Krimispiel „Crime Story - Vienna“. Sieben Personen aus dem Umfeld des Wiener Millionärs kommen infrage. Informationen zu ihnen und weitere Hinweise finden sich auf Karten. Allerdings haben die Spieler für ihre Ermittlungen nur begrenzt Zeit. Sprich: Sie können nicht allen Hinweisen nachgehen, nicht alle Tatverdächtigen oder Zeugen befragen. Welche Karten führen am besten voran? Welche Verhöre und Orte sollte man auslassen? Fazit: Es fordert kommunikative Spieler, die durch schlaue Überlegungen und Querverbindungen auf die richtige Fährte stoßen. Klasse!

Crime Story - Vienna von Peter Prinz ist bei Noris erschienen und für ein bis sechs Spieler ab zwölf Jahren.