Kirchheim
DRK Nürtingen-Kirchheim stellt Weichen für die Zukunft

Personalwechsel Bei der Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands wird ein neues Präsidium gewählt.

Kreis. Das erste Mal seit zwei Jahren kommen die Delegierten des DRK Nürtingen-Kirchheim zusammen, allerdings zum ersten Mal in der Geschichte des Verbandes im Freien: im Naturtheater Grötzingen. Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung sind die Wahlen zum Präsidium. Gleich sechs verdiente Vorstandsmitglieder nehmen ihren Abschied - allen voran Präsident Rolf Siebert. „Ein Generationenwechsel“, so die Präsidentin des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg, Barbara Bosch.

An die Spitze des DRK Nürtingen-Kirchheim wählt das Plenum einstimmig Frickenhausens Bürgermeister Simon Blessing. „Ich trete in große Fußstapfen“, ist sich der frisch gekürte Präsident bewusst. Ihm zur Seite stehen als Vizepräsidentinnen Neckartenzlingens Bürgermeisterin Melanie Braun und Dr. Natalie Pfau-Weller, Mitglied des Landtages, sowie als Vizepräsident Philipp Henßler, Leiter der Medius-Klinik Ostfildern-Ruit. Neuer Kreisschatzmeister ist Frank Gönninger. Rechtsanwalt Dirk Häuser vervollständigt als Justiziar den BGB-Vorstand.

Bei der Kreisversammlung präsentiert das Präsidium eine beeindruckende Bilanz. 2400 Menschen wirken unter dem Dach des DRK-Verbundes zusammen: von der ehrenamtlichen Arbeit in den Bereitschaften oder in den Einrichtungen wie den Tafelläden und der Kleiderkammer über Erste-Hilfe-Schulungen, Essen auf Rädern, ambulante Pflegedienste, Seniorenzentren, eine Kindertageseinrichtung und der Rettungsdienst.

8000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit leisteten die Helfer des DRK Nürtingen-Kirchheim im ersten Pandemie-Jahr, betrieben Schnelltestzentren, verteilten Material und Versorgungspakete, packten beim Betrieb mobiler Impfzentren mit an und schulten Menschen in Sachen Hygiene und Selbsttests.

Die Präsidentin des DRK Landesverbandes Baden-Württemberg, Barbara Bosch, lobt das Krisenmanagement des Verbandes in der Pandemie und sieht das DRK Nürtingen-Kirchheim/Teck auf einem sehr guten Weg. Nach 17 Jahren an der Verbandsspitze blickt der scheidende Präsident Rolf Siebert in seiner Bilanz zufrieden, wenn auch mit etwas Wehmut zurück. Vom Idealverein habe sich der Kreisverband zu einem leistungsstarken Verbund und Dienstleister im Rettungs- und Gesundheitswesen entwickelt.

Investitionen sind nötig

Rafael Dölker, seit Jahresbeginn neuer Kreisgeschäftsführer des DRK Nürtingen-Kirchheim zeigt sich begeistert, „wie wir in der Pandemie zusammengearbeitet haben, Hauptamt und Ehrenamt, von Anfang an“. Das DRK Nürtingen-Kirchheim tätigte in den vergangenen Jahren eine Reihe von wichtigen Investitionen, um sich weiterzuentwickeln und für die Zukunft sicher aufzustellen. Elf Millionen Euro steckt der Verband aktuell in den Umbau und die Modernisierung des Seniorenzentrums Haus Kalixtenberg in Weilheim. Vorantreiben will der DRK-Kreisverband den Umstieg auf den Digitalfunk, auch in die Ausbildung und die technische Infrastruktur will das Präsidium investieren. „Auch Corona bleibt eine Herausforderung“, stellt Schatzmeister Frank Gönninger in seinem Finanzbericht fest.

Noch in diesem Jahr startet das Projekt „Verwaltung 2023“. Mit dem Umbau und der Erweiterung der Kreisgeschäftsstelle in Nürtingen will der Kreisverband künftig alle Bereiche des DRK wieder unter einem gemeinsamen Dach vereinen. Stellen will sich der Kreisverband zudem den Herausforderungen der demografischen Entwicklung. Bei zunehmender Vereinsamung im Alter und steigender Pflegebedürftigkeit gelte es, Konzepte zu entwickeln. Parallel dazu rückt Dölker die Nachwuchsarbeit in den Fokus: „Wir müssen junge Menschen frühzeitig an das Rote Kreuz heranführen.“ pm