Kirchheim

Ein Hilferuf an die Politik

Teckbahn Der Erhalt des Güterverkehrs hat breite politische Unterstützung.

Arbeiten bei Schrott-Bosch
Arbeiten bei Schrott-Bosch

Region. Ende Juni hat sich Schrott-Bosch an mehrere Abgeordnete gewandt: „Als moderner und umweltbewusster, mittelständischer Metallrecycling-Betrieb mit Abnehmerwerken auf der ganzen Welt legen wir größtmöglichen Wert auf eine zuverlässige, flexible und möglichst umweltschonende Transportlogistik.“ Und das ohne Bahnanschluss? „Das wäre schlichtweg ein Unding und ein Offenbarungseid in Zeiten des drohenden Verkehrsinfarkts auf unseren völlig überfüllten Straßen.“ Wenn die Bahn die Kosten quasi auf die Firma alleine abwälzen wolle, sei das „völlig absurd und natürlich unrentabel“.

Die Reaktion kam blitzschnell, der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Zimmermann und MdB Michael Hennrich (CDU) besprachen das Problem, und Letzterer schrieb einen Tag später an Ronald Pofalla, DB-Vorstand Infrastruktur. Die Entscheidung, langjährig bestehende Verträge zu kündigen und den Bahnanschluss künftig nicht mehr zu bedienen, nannte er „politisch untragbar“. Gerade in dicht besiedelten und wirtschaftlich erfolgreichen Regionen müsse der Güterverkehr „auf ein breites Fundament“ gestellt werden. Schienenverkehr sei umweltfreundlich, schadstoffarm und schnell. Michael Hennrich bat dringend um Gespräche mit den Unternehmen und Gemeinden im Lenninger Tal, um eine langfristige Lösung zu finden, und bot seine Dienste als Vermittler an.

Kurz darauf bekamen Ronald Pofalla, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Landesverkehrsminister Winfried Hermann Post vom grünen Landtagsabgeordneten Andreas Schwarz. Auch er sprach sich entschieden für den Erhalt des Güterverkehrs aus.

Am 17. Juli hat Sven Hantel, Konzernbevollmächtigter der DB für Baden-Württemberg, im Auftrag von Ronald Pofalla geantwortet. Das wöchentliche Volumen von etwa fünf beladenen Waggons von Schrott Bosch alleine sei „wirtschaftlich nicht vertretbar“. Deshalb habe die DB Cargo AG mit Schrott-Bosch bereits intensiv „bezüglich einer Mengensteigerung oder alternativ eines zusätzlichen Bedienentgelts“ verhandelt. Doch nun habe die Papierfabrik erfreulicherweise mit 100 Mitarbeitern wieder die Produktion aufgenommen. Hantel dazu: „Wir hoffen, die für uns erforderlichen Verkehrsvolumina wieder in bewährter Weise transportieren zu können.“Peter Dietrich