Kirchheim

Ein „Retentionsloch“ am Mörike-Campus soll Ötlingen vor Hochwasser bewahren

Überlaufbecken in Ötlingen
Überlaufbecken in Ötlingen. Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. „Land unter“ - diese Meldung wird nicht nur an der Nordsee gefürchtet, sondern auch in Ötlingen. Das System der Entwässerung dort ist sehr komplex und kann auch noch in großer Entfernung zu unerwünschten Auswirkungen führen: Regen auf dem Berg, überwiegend West, flutet immer wieder den Dupiggraben, und zwar viel weiter unten im Tal - am Wendlinger Weg und am Steingrubenweg. Der Dupiggraben ist ein Dauerbrenner in den Sitzungen, sei es im Ötlinger Ortschaftsrat, im Kirchheimer Gemeinderat oder in einem der Ausschüsse. Um nun diesen Graben, der seinerseits ja vor allem dazu dient, große Mengen an Regenwasser aufzunehmen, zu entlasten, wird am Mörike-Campus auf dem Berg gebuddelt, auf freiem Feld, direkt am Kindergarten.

Dort entsteht ein „Retentionsloch“, wie Ortsvorsteher Hermann Kik es nennt. Es soll bei starken Regenfällen Wasser aufnehmen und zurückhalten, sodass zumindest dieses Wasser nicht an anderen Stellen für Überschwemmungen sorgt. Im Idealfall wird das Becken gar nicht benötigt. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren genügend Fälle, in denen es hilfreich gewesen wäre, wenn sich entsprechende Wassermassen hätten zurückhalten lassen.

Mit dem Berg Ost hat das neue Becken nicht sehr viel zu tun. Hermann Kik hat es „in 70 Jahren noch nicht erlebt“, dass Wasser über die Lindorfer Straße läuft. „Und wenn da was kommt, dann läuft es über die Lindorfer Straße ab, aber nicht auf der anderen Seite.“ Trotzdem ruhen derzeit die Aktivitäten für die geplante Wohnbebauung im Berg Ost, und auch das hat mit der Entwässerung zu tun, wie der Ortsvorsteher mitteilt: „Da sind Untersuchungen im Gange, und deren Ergebnisse müssen wir abwarten.“ Andreas Volz