Kirchheim
Ein Truck an der Kirchheimer Raunerschule macht Lust auf Technik

Ausbildung Zurzeit steht der „M+E-InfoTruck“ auf dem Pausenhof der Raunerschule. Dieser soll Schüler und Schülerinnen für Berufe der Metall- und Elektroindustrie begeistern. Von Alicia Schaub

Wer momentan die Raunerschule besucht, wird schnell auf ein riesiges Fahrzeug aufmerksam. Mitten auf dem Schulgelände platziert, lernen hier Jugendliche der Raunerschule und der Teckrealschule seit dem gestrigen Donnerstag die Ausbildungsmöglichkeiten im größten deutschen Industriebereich kennen.

Der Infotruck von Südwestmetall, der noch bis zum Dienstag an der Raunerschule steht, ist

 

Ich bin von dem Projekt mehr als begeistert.
Regina Schmid
Lehrerin an der Raunerschule

 

einer von zehn „M+E-InfoTrucks“ in Deutschland. Unterstützt von einem pädagogischen Beratungsteam, bietet der Truck für Klassen ein vielfältiges Angebot, um in technische Berufe reinzuschnuppern. Mehr als 150 Schüler und Schülerinnen der Raunerschule und Teckrealschule haben dadurch die Möglichkeit, einen Überblick über die M+E-Branche zu bekommen.

„Ihr habt schon die grundlegenden Fähigkeiten – Ihr müsst sie nun nur noch weiter ausbauen.“ Mit diesen Worten motiviert Betreuer Helmut Krettek vom „M+E-InfoTruck“ die Schüler und Schülerinnen, einen der vorgestellten Berufe für den späteren Lebensweg in Erwägung zu ziehen.

Der Infotruck der Metall- und Elektroindustrie gastiert bereits zum wiederholten Mal an der Gemeinschaftsschule und begeistert selbst die, deren Interessen ansonsten eher in anderen Bereichen liegen: „Zuerst wollte ich gar nicht kommen, weil ich eigentlich kein großes Interesse an Technik habe. Aber am Ende hat es total Spaß gemacht“, freut sich eine Schülerin der Klasse 8a. 

Das Besondere des Infotrucks: Schüler und Schülerinnen dürfen auf rund 80 Quadratmetern eine Auswahl an Jobs aus der M+E-Branche mit modernster Technik selbst ausprobieren. Sie programmieren eigenhändig einen Roboterarm oder bedienen eine CNC-Fräsmaschine. „Vorher hatte ich keine Ahnung was man in diesen Berufen später einmal macht. Jetzt überlege ich in einem technischen Beruf zu arbeiten“, erzählt ein Schüler nach seinem Truckbesuch.

Während die eine Hälfte der Jugendlichen auf der unteren Etage Praxiserfahrung mit Roboterarm und Co. sammelt, können die restlichen Schüler und Schülerinnen im oberen Stock auf einem Multitouch-Table virtuell ein M+E-Unternehmen erkunden. Zudem stehen Helmut Krettek und Andreas Oswald für Fragen zur Verfügung. Nach 35 Minuten werden die Etagen getauscht. Außerdem erhalten die jungen Erwachsenen durch Broschüren Informationen zum Einstieg in technische Berufe der Region. „Wir möchten den Jugendlichen die Berufswahl erleichtern“, erzählt Helmut Krettek.

Der Truckbesuch ist vom Team des „M+E-InfoTrucks“ auf die jeweilige Jahrgangsstufe und den Wissenstand der Schüler und Schülerinnen zugeschnitten. „Je nachdem welche Klasse kommt, bauen wir die Doppelstunde unterschiedlich auf und geben altersgerechte Informationen weiter“, erklärt Andreas Oswald, der ebenfalls als Ansprechpartner des Trucks die Schüler unterstützt. „Uns ist wichtig, dass wir die Jugendlichen noch vor der Abschlussklasse aufklären. Sonst stehen die Bewerbungen der Jugendlichen oft schon fest“, betont Andreas Oswald. 

Die Aktion wird im Rahmen der beruflichen Orientierung vom Brückenhaus angeboten. Finanziell unterstützt wird diese Arbeit durch die Firma „Mevaco“ aus Schlierbach. Regina Schmid, Lehrerin der Raunerschule, sieht in dem Projekt zur Berufsorientierung eine Bereicherung: „Für unsere Schüler und Schülerinnen ist das hier wahnsinnig wichtig. Gerade jetzt in Zeiten von Covid-19.“ Aufgrund der Pandemie konnten viele Klassen parallel zur Schule kein Praktikum machen, wie es sonst an der Gesamtschule üblich ist. „Durch den Info-Truck bekommen die Jugendlichen trotzdem einen Einblick in die Berufswelt“, erklärt sie.