Kirchheim/Guayaquil. Es begann 1987. Kurz zuvor hatte Ursula Hauser während einer Ecuador-Reise das wohl problematischste Viertel der alten Hafenstadt Guayaquil kennengelernt. Der Name: Guasmo. Ursula Hauser hatte die Not dort erkannt: Hier muss man etwas tun und hier kann man etwas tun. Wieder zurück in Deutschland, wurde die Kirchheimerin aktiv. Es gelang ihr rasch, Menschen in ihrem Umfeld zu überzeugen. Mit einer Gruppe ehrenamtlicher Helfer sowie einem wachsenden Kreis von Spendern war der Anfang gemacht. Die Gruppe, bald bekannt unter dem Namen „Hilfe für Guasmi“ ermöglichte jungen Menschen in Guayaquil, zur Schule zu gehen und Berufe zu lernen. Viele motivierte die Aussicht, mit einem Abschluss dem Elend zu entkommen. Heute besteht der Verein seit 30 Jahren.
„Die Familienverhältnisse in Guasmo sind nicht immer einfach“, schreibt „Hilfe für Guasmo“ in einer Pressemitteilung zum Jubiläum. Schon kleine Kinder seien häufig auf sich gestellt. Manchmal springen Großeltern ein, oder ältere Geschwister übernehmen die Versorgung der jüngeren - in einem Zuhause, das aus westeuropäischer Perspektive häufig unvorstellbar einfach ist. Dennoch: Gerade in den armen Familien seien die Schulkinder oft nahezu versessen darauf, zu lernen. Sie wissen, dass sie sich nur so eine bessere Lebenssituation schaffen können.
In dem von Armut und Enge geprägten Milieu schlug die Idee von „Hilfe für Guasmo“ schnell Wurzeln und trug Früchte. Die Helfer werden von Deutschland aus kontrolliert, vor Ort setzen einheimische Sozialarbeiterinnen die Ideen um. Die Unterstützung erreicht Familien in Guayaquil wie auch in Puerto Napo jenseits der Anden. Kinder und Jugendliche werden gefördert, Eltern und Großeltern in die Aufgaben eingebunden.pm
1 www.hilfe-fuer-guasmo.de