Kirchheim

Einsatz für mehr Gerechtigkeit

Partei Hüseyin Şahin wird bei der Landtagswahl als Kandidat für die Partei der Linken im Wahlkreis Kirchheim ins Rennen gehen.

Kirchheim. Die Linke kürte in der Kirchheimer Linde den 33-jährigen Hüseyin Sahin aus Dettingen als Landtagskandidaten für den Wahlkreis Kirchheim. Sahin tritt die Nachfolge von Heinrich Brinker an. Für den in Ankara geborenen und in Kirchheim und Dettingen aufgewachsenen Kandidaten steht der Einzug der Linken ins Stuttgarter Parlament an oberster Stelle.

Während seines Studiums der Europa-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften, das ihn unter anderem nach Chile und Istanbul geführt hat, war er im Studierendenverband „Die Linke.SDS“ und der Studierendenvertretung der Universität Marburg aktiv. Auch international konnte er politische Erfahrung sammeln. Im vergangenen Jahr war er im Brüsseler EU-Parlament in den Themengebieten Wirtschafts- und Finanzpolitik tätig, denen er sich auch im Wahlkampf widmen wird.

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Aufgrund eigener biografischer Erfahrungen setzt sich der Kandidat der Linken für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem, soziale und politische Teilhabe ein. Er lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland. Hüseyin Sahin: „1990 in Kirchheim angekommen, wies man meiner Familie ein Zimmer in einer Gemeinschaftswohnung zu. Chancengerechtigkeit und Integration konnten hier nur schwer gelingen.“ Daran wolle er etwas ändern. Das beginne schon in der frühkindlichen Erziehung, daher setze ich mich für kostenfreie Kitas und Kindergärten mit gut bezahlten Erziehern ein.“ Sahin weiter: „Viele Menschen machen tagtäglich Diskriminierungserfahrungen, sei es im Beruf oder auf der Straße.“ Von den Gesetzgebern erwarte er, alle hier lebenden Menschen in ihre Entscheidungen mit einzubeziehen, inklusive aller Personen und Gruppen, die keine oder nur eine schwache Lobby haben.

Die Konsequenzen wirtschaftspolitischer Entscheidungen zugunsten von Wettbewerb und Profit griffen immer tiefer in den Alltag und die Lebensgrundlage ein. „Die Politik muss für bezahlbaren Wohnraum sorgen, Strom, Wasser und Krankenhäuser gehören wieder in die öffentliche Hand und damit auch unter demokratische Kontrolle“, meint Sahin. In Bezug zur Europäischen Union sagt er: „Während der Standort massiv von Exporten und gemeinsamer Währung profitiert, schottet sich das Land ab, wenn Solidarität mit Geflüchteten gefragt ist. Wenn unsere Kommunen und Städte sich bereit erklären, zu helfen und Menschen in Not aufzunehmen, muss eine Landesregierung ihnen den Rücken stärken. Das wäre gelebte Demokratie und Solidarität, wie wir es uns vorstellen.“ pm