Kirchheim

Eltern können noch nicht aufatmen

Kitas Weil rund ein Viertel der Erzieherinnen krank ist, müssen manche Kirchheimer Kindergärten ein Notprogramm fahren.

Kirchheim. Für berufstätige Eltern ist sie eine riesige Herausforderung: Die Krankheitswelle, die auch vor den städtischen Kindertagesstätten nicht haltmacht. Weil rund 25 Prozent der Erzieherinnen krankgeschrieben sind, knirscht es seit anderthalb Wochen kräftig im Betreuungs-Getriebe. Die Folge: Kindergarten- und Krippengruppen mussten ihre Öffnungszeiten kürzen. An manchen Tagen blieben einzelne Gruppen sogar ganz geschlossen. Andernorts wurden Eltern gebeten, ihre Kinder möglichst früh abzuholen oder besser ganz zu Hause zu lassen. Betroffen waren Halden-, Rauner- und Teckkindergarten. Am gestrigen Freitag mussten der Hafenkäs- und der Eduard-Mörike-Kindergarten früher schließen als gewohnt.

Das sorgte für Stress bei Eltern, die ihre Kinder anderswo unterbringen mussten, um arbeiten gehen zu können. Und je kurzfristiger die Nachricht kam, auch für Frust, weiß Dennis Koep, Sprecher der Stadt Kirchheim. „Wir versuchen, die Eltern frühstmöglich zu informieren, wissen aber, dass die Nachricht oft zu spät kam“, sagt er. Dementsprechend seien auch Beschwerden bei der Stadt eingegangen. Koep bittet die Eltern um Verständnis. Der Krankenstand schwanke von Tag zu Tag, das mache das Planen sehr schwierig. Besserung sei leider nicht in Sicht. „Es kann sein, dass es auch nächste Woche zu Teilschließungen kommt“, sagt Koep. Die Erzieherinnen seien sehr bemüht, den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Dass so viele Erzieherinnen auf einmal krank sind, „das hat bei der Stadt bisher keiner erlebt“, sagt Dennis Koep. Die meisten Krankmeldungen seien aufgrund von Grippe, grippalen Infekten und Norovirus eingegangen. Auch andere Bereiche der Kirchheimer Verwaltung seien betroffen.

Die Krankheitswelle ist in diesem Jahr so extrem, dass der Normalbetrieb in den Kitas auch mithilfe der Springerinnen, über die die Stadt verfügt, nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Auch die Möglichkeit, Gruppen zusammenzulegen, ist bereits ausgereizt worden - wobei die Aufsichtspflicht nicht verletzt werden darf: „Es müssen immer zwei Erzieherinnen pro Kindergartengruppe da sein. Und es gibt eine Höchstzahl an Kindern pro Gruppe“, so Koep.Antje Dörr