Kirchheim

Erneut tödlicher Unfall auf Verkehrsübungsplatz in Kirchheim

Unglück Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist es auf dem Verkehrs­übungsplatz bei Lindorf zu einem tödlichen Unfall gekommen. Der MCKT sieht keinen Zusammenhang zwischen den Fällen. Von Bianca Lütz-Holoch

Auf dem Verkehrsübungsplatz bei Lindorf findet kommende Woche kein Vereinstraining statt. Foto: Markus Brändli

Eine junge Motorradfahrerin ist bei einem Unfall am Samstagmittag auf dem Verkehrsübungsplatz Birkhau bei Lindorf tödlich verunglückt. Es ist bereits der zweite tödliche Unfall, der sich innerhalb einer Woche auf dem Platz ereignet hat.

Den derzeitigen verkehrspolizeilichen Ermittlungen zufolge war die 22-Jährige Motorradfahrerin kurz vor 12 Uhr am Samstag mit einer Husqvarna FS 450 im Rahmen eines SuperMoto-Trainings auf einer leicht abschüssigen Straße unterwegs gewesen. Dem Übungsablauf folgend bog sie links in einen Kreisverkehr ein. Offenbar infolge eines Fahrfehlers verlor sie dann jedoch die Kontrolle über die Maschine. Sie kam von der Fahrbahn ab und fuhr einen Erdhügel hinauf. Das Bike der jungen Frau wurde ausgehebelt, und sie stürzte.

 

„Die Unfälle haben nichts mit der Sicherheit des Platzes zu tun.
Bernhard Luz
Vorsitzender des Motorsportclubs Kirchheim
 

Die 22-Jährige verstarb trotz medizinischer Versorgung durch Ersthelfer und den Rettungsdienst noch an der Unfallstelle. Neben dem Rettungsdienst und einem Notarzt war auch ein Rettungshubschrauber angefordert worden. Das Motorrad wurde sichergestellt und abgeschleppt.

Damit ist es auf dem Kirchheimer Verkehrsübungsplatz bei Lindorf nun innerhalb einer Woche zum zweiten Mal zu einem tödlichen Unfall gekommen. Beides Mal waren Motorräder beteiligt. „Wir sind sehr betroffen“, sagt Bernhard Luz, Erster Vorsitzender des Motorsportclub Kirchheim (MCKT) im ADAC, der den Platz betreibt. Dass dort so kurz hintereinander zwei Menschen gestorben sind, bezeichnet der Vorsitzende als „unglücklichen Zufall“. „Die beiden Unfälle hatten nichts miteinander zu tun“, sagt er. Die junge Motorradfahrerin sei am Samstag beim Vereinstraining verunglückt. Der Unfall am vergangenen Montag dagegen habe sich während eines Sicherheitstrainings ereignet, für das eine externe Firma den Verkehrsübungsplatz angemietet hatte, so Luz. Bei einem Seminar für Fahrsicherheitsinstruktoren hatte ein 53-Jähriger die Kontolle über seine Maschine verloren und erfasste den 55-jährigen Kursleiter. Der erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle starb.

Ursache offenbar Fahrfehler

Fest steht für Bernhard Luz: „Die Unfälle haben nichts mit der Sicherheit des Platzes zu tun.“ Beide seien auf Fahrfehler zurückzuführen, die sich auch im normalen Straßenverkehr hätten ereignen können. Der Verkehrsübungsplatz Birkhau sei bisher auch nicht als unfallträchtig aufgefallen. „Bis Anfang letzter Woche hat es in meiner Zeit als Vereinsvorsitzender keine schweren Unfälle oder gar Todesfälle gegeben“, schaut Luz auf mehr als zehn Jahre zurück. Seine Vereinstrainings hat der MCKT für die kommende Woche abgesagt. „Aus Respekt“, so der Vorsitzende des Motorsportclubs.

Der Verkehrsübungsplatz Birkhau wird vom Motorsportclub Kirchheim (MCKT) im ADAC betrieben. Dort können Fahranfänger mit Privatfahrzeugen üben – bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Externe haben die Möglichkeit, den Platz für Veranstaltungen und Trainings anzumieten. Außerdem trainieren dort regelmäßig die Abteilungen des MCKT mit Autos, Karts und Super-Moto-Motorrädern. Die Gruppe der Super-Moto-Fahrer, die auch am Samstag trainiert haben, ist die größte im MCKT.