Kirchheim

Faszination Unimog

Das 20. Oldtimertreffen im Freilichtmuseum lockt Besucher aus Nah und Fern nach Beuren

Mittelpunkt der Versammlung der tuckernden Vehikel im Freilichtmuseum waren die Unimog. Besucher konnten eine Vielfalt an Modellen und Farben bestaunen.

Das Unimog gibt es seit 70 Jahren. In Beuren wurden Fahrzeuge in allerlei Farben präsentiert. Das Original aus Schwäbisch Gmünd
Das Unimog gibt es seit 70 Jahren. In Beuren wurden Fahrzeuge in allerlei Farben präsentiert. Das Original aus Schwäbisch Gmünd ist jedoch grün. Fotos: Thomas Krytzner

Beuren. Zum Jubiläum haben sich die Organisatoren des Oldtimertreffens ein besonderes Schmankerl einfallen lassen: Mit einer Sonderschau ließen sie den Schlepper hochleben. Der Einladung folgten viele Besitzer der legendären Alleskönner.

Die Besucher des Treffens konnten in Beuren die verschiedenen Modellreihen hautnah erleben und zur Freude aller war Anfassen erlaubt. Ruby und Alexander Born, die mit ihren Söhnen Simeon, Nathanael, Joas und Levi auf dem elf Hektar großen Geländes des Freilichtmuseum auf Entdeckungstour gingen, sind begeistert. Ruby Born: „Ich mag das Nostalgische und mich beeindruckt die Faszination, wie die Menschen früher gelebt haben.“ Sie mag die grünen Originale am liebsten. Ehemann Alexander Born träumt seit langem vom eigenen Unimog. Aber im Gegensatz zu seiner Frau gefällt ihm das neueste Modell. Die vier Jungs haben da ganz andere Ansichten: Simeon begeistert sich für den „Gelben“ mit Camping-Aufbau und der Schwarze sehe „richtig cool“ aus. Joas schwärmt vom feuerroten Gefährt, während sich Nathanael für den Camper als „Liebling“ entscheidet.

Die ersten Unimog wurden 1946 in Schwäbisch Gmünd und später in Göppingen gebaut. Mit der Übernahme der Sparte durch Daimler-Benz wurde das einstige Markenzeichen, der Ochsenkopf, später durch den Stern ersetzt. Ursprünglich war der Unimog als Ackerschlepper gedacht. Mit der Zeit kamen die Universal-Motor-Geräte auch bei der Feuerwehr, beim Militär und sogar als Schienenfahrzeuge im Rangierdienst zum Einsatz.

Ludwig Stollsteimer aus Weinstadt ist Besitzer eines der ältesten Unimog beim Oldtimertreffen. Seit 54 Jahren pflegt und hegt er sein Vehikel. Er grinst und stellt die These auf, dass dieser Schlepper wohl mitverantwortlich ist, dass die Ehe so gut funktioniert: „Ich hab meinen Unimog mit 30 Jahren gekauft und bin auch im Ruhestand gut beschäftigt“, sagt er. Walter Heger aus Uhingen und Reiner Schobert aus Notzingen bestätigen beide, dass die Familien das Hobby mittragen. „Vor allem die Kinder sind begeistert, wenn sie mitfahren dürfen“, weiß Walter Heger.

Daniel Hirschler aus Neckartenzlingen warnt vor Rückenschmerzen: „Nach 12 Stunden Fahrt mit dem 411er-Unimog meldet sich der Rücken massiv.“ Gerade sparsam im Verbrauch sind die Allrounder nicht. Reiner Schobert dazu: „Die leichteren Unimog saufen knapp vierzehn Liter auf 100 Kilometer und die mit den stärkeren Motoren wollen bis zu 20 Liter.“ Aber alle vier Halter sind sich einig, dass sie niemals auf ihr Modell verzichten wollen und freuen sich, dass das Freilichtmuseum in Beuren diese Sonderschau organisiert hat.

Keiner zu klein, Unimogfahrer zu sein.
Keiner zu klein, Unimogfahrer zu sein.
Da leuchten die Augen der Jungs und ihrer Eltern.
Da leuchten die Augen der Jungs und ihrer Eltern.