Kirchheim
FDP-Kreisverband steht vor Generationenwechsel

Kandidatur An der Spitze des FDP-Kreisverbands kündigt sich ein Wechsel an. Der langjährige Vorsitzende Ulrich Fehrlen wird nicht erneut kandidieren. In seine Fußstapfen könnte der Landtagsabgeordnete Dennis Birnstock treten. Von Katja Eisenhardt

Kirchheim. In diesem Jahr steht Ulrich Fehrlen (Jahrgang 1947) seit einem Vierteljahrhundert an der Spitze des FDP-Kreisverbands Esslingen. Zuletzt wurde er 2021 erneut mit nur einer Gegenstimme in seinem Amt bestätigt und fungiert gleichzeitig als Vorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag. Dazu ist Ulrich Fehrlen als Esslinger Stadtrat Vize der FDP-Gemeinderatsfraktion. Beim Neujahrsempfang des Kreisverbands kündigte Fehrlen seinen Rückzug von der Kreisverbands-Spitze an: „ Das ist heute mein letzter Auftritt. Nach 25 Jahren trete ich bei den nächsten Wahlen nicht mehr an. Jetzt ist es offiziell." In Position bringt sich Dennis Birnstock, der am 7. Februar seinen 32. Geburtstag feiert. Seit April 2021 ist er Landtagsabgeordneter der FDP für den Wahlkreis Nürtingen und dort Sprecher für Forschung, frühkindliche Bildung, Jugend und Sport. Nun wird er für den Kreisvorsitz seiner Partei kandidieren.

Als noch amtierender Gastgeber des Neujahrsempfangs sprach Ulrich Fehrlen wie die Hauptredner der Abends die aktuellen Herausforderungen auf europäischer Ebene als Folgen des Angriffskriegs auf die Ukraine an: „Europa ist in Unruhe, und das diesmal nicht wegen hausgemachter Probleme." Zu zögerlich seien anfangs die unterstützenden Maßnahmen für die Ukraine gewesen, „es bleibt nur zu hoffen, dass die militärischen Hilfen für die Ukraine jetzt noch rechtzeitig ankommen." Europa selbst müsse seine Außengrenzen besser gegen eine „unkontrollierbare Migration" schützen.

Fehrlens potenzieller Nachfolger Dennis Birnstock richtete den Blick auf eine der zentralen Baustellen des Landes, die Verbesserung und Stärkung des baden-württembergischen Bildungssystems. Aus dem Sinkflug dürfe kein freier Fall werden, betonte Birnstock. Für ihn zählen dazu Punkte wie die Bildungsgarantie, sprich die Vermeidung weiteren Unterrichtsausfalls, die Gewinnung von mehr Lehrkräften, die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung und eine gleichwertige Unterstützung der verschiedenen Schularten: „Die Vielgliedrigkeit des Bildungssystems hat sich in der Vergangenheit bereits bewährt." Entgegenwirken müsse man zudem dem Personalmangel im frühkindlichen Bereich und damit einhergehend die Bedingungen für das Personal verbessern. „Beim Sparen sollte die Politik bei sich selbst anfangen", so Birnstock in Bezug auf die von der FDP geforderte Reduzierung der Wahlkreise von 70 auf 38 im Land.