Kirchheim

Ferienspaß im Corona-Modus

Freizeit Trotz der Corona-Pandemie planen viele Organisationen ein Programm für die Sommerferien. Die Anmeldung läuft ganz unterschiedlich. Zum Teil gibt es nur noch Plätze auf der Warteliste. Von Lena Bautze

Kinderferienprogramme erfreuen sich großer Beliebtheit. Archivfoto: Carsten Riedl
Kinderferienprogramme erfreuen sich großer Beliebtheit. Archivfoto: Carsten Riedl
Letztes Jahr wurde beim Ferienprogramm auf dem Rambouillet-Platz mit den Kinder gegipst. Was dieses Jahr angeboten wird, ist noc
Letztes Jahr wurde beim Ferienprogramm auf dem Rambouillet-Platz mit den Kinder gegipst. Was dieses Jahr angeboten wird, ist noch unklar. Fotos: Carsten Riedl

Ob Waldheim, Zeltlager oder andere Freizeit- und Ferienprogramme: Angesichts der Corona-Pandemie sind solche Angebote der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendsozialarbeit momentan wichtiger denn je. Sie bieten jungen Menschen Freiräume und ermöglichen Gemeinschaft mit Gleichaltrigen. Doch dieses Jahr sieht es in der Region anders aus als gewohnt.

Evangelische Kirche

Die evangelische Kirche beispielsweise splittet ihr Ferienangebot in Kirchheim: „Die 140 angemeldeten Kinder werden in zwei Schichten eingeteilt. Die ersten dürfen vom 3. bis 8. August kommen und die zweiten vom 10. bis 15. August“, sagt Regina Hofmann, die für die Verwaltung des Programms zuständig ist. Die Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren sind dann verteilt auf die Thomaskirche, die Auferstehungskirche, das LUG und das Gemeindehaus Ötlingen. Kinder von 12 bis 14 haben ihre Anlaufstellen im CVJM-Heim Im Doschler und im Gemeindehaus Schafhof. Bei der Verteilung achten die Organisatoren auf Nähe zu den Wohnorten der Jugendlichen. Das Schulungsprogramm „Waldheim plus“, in dem sieben Teilnehmer zu Mitarbeitern ausgebildet werden, findet im Jugendhaus Z35 statt. Regina Hofmann ist froh, dass die Kirche etwas anbieten kann. „Nicht nur die Kinder freuen sich auf das Ferienprogramm, auch die Eltern sind froh über die Entlastung“, weiß sie. Denn das Programm beginnt zur Frühstückszeit und endet nach dem Abendessen. Das Angebot ist fast vollständig belegt. „Aktuell gibt es nur noch Plätze auf der Warteliste“, sagt Regina Hofmann.

Während der Freizeit achten die Mitarbeiter darauf, dass die Gruppen stets getrennt und auch die Helfer jeweils nur für ein Team zuständig sind. Maximal 15 Personen inklusive Betreuer dürfen laut der Corona-Verordnung in einer Gruppe sein, jedes Kind hat dabei zehn Quadratmeter zur Verfügung.

Brückenhaus

Genau diese Vorschriften machen es anderen Trägern schwer. „Wir können rund 50 Kindern einen Platz anbieten. Momentan verhandeln wir noch mit der Stadt, ob wir Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen“, sagt Thilo Ehrle vom Brückenhaus. „Das beliebte „KiFePro“ müssen wir absagen“, erklärt der Vorsitzende Willi Kamphausen. Was genau stattfinden wird, ist noch in Planung, jedoch weiß der Verein, dass er in der ersten Ferienwoche sein Angebot starten kann. Dann jeweils mit einer Gruppengröße von zehn Personen einschließlich den Betreuern. „Wir gehen auf die Familien zu. Unsere Schulsozialarbeiter wissen, für welche Kinder es wahrscheinlich schwieriger war, wochenlang isoliert mit ihren Eltern zu leben“, erklärt Thilo Ehrle.

Mehrgenerationenhaus

Ähnlich dem „Schichtbetrieb“ der evangelischen Kirche, bietet auch das Mehrgenerationenhaus Linde ein Ferienprogramm an. Die Freizeit findet in den ersten beiden Septemberwochen statt. „Wir haben pro Woche fünf Gruppen mit je acht Kindern und zwei Betreuern“, sagt Jutta Ziller von der Linde. Dabei sind auch hier die Kinder an unterschiedlichen Standorten untergebracht. Außerdem gibt es täglich zwei Schichten: Eine von 7.30 bis 16 Uhr und eine von 8.30 bis 17 Uhr. Das Programm steht unter dem Motto der UN-Nachhaltigkeitsziele. „Wir werden mit der Schenkscheune zusammenarbeiten und manche Gegenstände recyceln.“ Die Mitarbeiter hoffen auf gutes Wetter. „Für Regen brauchen wir noch eine Alternative.“ Essen und Trinken müssen die Kinder selbst mitbringen. „Wenn wir ein kostenloses Programm anbieten, können wir nicht auch noch für die Verpflegung aufkommen“, erklärt Jutta Ziller.

Die Eltern können ihre Kinder vom 1. bis zum 10. Juli online anmelden. Das Anmeldeformular ist auf der Webseite des Mehrgenerationenhauses zu finden. Das Programm richtet sich an Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse. Die Teilnehmer werden ausgelost.

Kreisjugendring

Kinder, die sich bereits für ein Ferienprogramm des Kreisjugendrings (KJR) angemeldet haben, sollen auch nicht leer ausgehen. „Alle großen Angebote werden coronakonform stattfinden“, betont Geschäftsführer Ralph Rieck. Das beliebte Sommerlager in Obersteinbach muss jedoch ausfallen. „Dieses Jahr können wir nichts anbieten, wo die Teilnehmer übernachten können.“ Stattdessen gibt es Tagesangebote, bei denen die Teilnehmer abends wieder nach Hause gehen. „So findet das „FiFeFo“ vom 3. bis 14. August in Wendlingen an mehreren Standorten statt“, sagt Ralph Rieck. Momentan sind alle Plätze im „FiFeFo“ ausgebucht, und es gibt nur noch Plätze auf der Warteliste. Der KJR handhabt es wie folgt mit den Anmeldungen: „Die Kinder, die bereits vor Corona einen Platz hatten, werden jetzt bevorzugt auch wieder einen bekommen“, erklärt ­Ralph Rieck. Die anderen müssen auf der jeweiligen Homepage der Anbieter schauen, ob es noch Plätze gibt. Der KJR hilft dabei, einen Platz zu finden. „Bei uns kann man anrufen, und wir schauen dann, wo noch was frei ist“, so der Geschäftsführer.

Die Sommerferienfreizeiten der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Esslingen fallen dieses Jahr aus. Die Organisation verhandelt mit der Stadt Esslingen über Alternativangebote für die Kinder.