Kirchheim

Flächenfraß und radikale Baumpflege

Umwelt In der Hauptversammlung des Kirchheimer Ortsverbands des BUND wurden brisante Themen angesprochen.

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Kirchheim. Bei der Hauptversammlung der Kirchheimer Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) war der „Flächenfraß“ eines der zentralen Themen.

Nicht erst seit der 2017 verabschiedeten Öffnung von Baulanderschließung im Außenbereich über den neuen § 13 b des Baugesetzes ist „Flächenfraß“ eines der zentralen Themen im Natur- und Umweltschutz. Die Versiegelung von Böden zerstört neben wichtigen Lebensräumen auch die Grundlagen für die Produktion erneuerbarer Rohstoffe und damit die Grundlage für nachhaltige Entwicklung. Deshalb hat der BUND zusammen mit dem Nabu Jesingen dazu einen Vortrag mit Podiumsdiskussion zum Thema „Flächenverbrauch“ organisiert. Über den Verbrauch von Flächen für Siedlungen und Gewerbegebiete wird vorwiegend auf kommunaler Ebene entschieden. Wie schon seit Jahren lehnt die Kirchheimer BUND-Gruppe in ihren Stellungnahmen zu Bebauungsplänen die Ausweisung von Bauflächen im Außenbereich bei fehlenden Obergrenzen ab.

Kirchheimer Rundumschlag

Weiteres Thema waren auch wieder die Baumpflegemaßnahmen der Stadt Kirchheim entlang der Gewässer. Gemeinsam mit Nabu, BI Stadtbäume und unterstützt durch ein beauftragtes Sachverständigen-Gutachten wurde der Stadt eine umfangreiche Stellungnahme vorgelegt, die - wie in den Vorjahren - nicht berücksichtigt wurde. Der Konflikt verschärfte sich durch umfangreiche Fällungen im Bereich eines als Auwald besonders geschützten Biotops an der Gießnau. Besonders problematisch dabei: Die Maßnahmen an der Gießnau wurden mit Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis umgesetzt. Nach verschiedenen klärenden Gesprächen mit der Verwaltung gibt es inzwischen Zusagen, ökologische Belange bei der Baumpflege zu berücksichtigen.

Traditionell war die Gruppe auch 2017 wieder in der Landschaftspflege und im Amphibienschutz aktiv. Alleine im Amphibienschutz leisteten die Ehrenamtlichen gemeinsam mit Studenten der Universität Hohenheim bei der Anlage von Laichgewässern für Gelbbauchunken mehr als 200 Arbeitsstunden. Dazu kommen 40 Stunden für den Auf- und Abbau des Leitzauns zum Schutz der Amphibien entlang der B 297 im Bereich der Bürgerseezufahrt.

Auch 2017 musste die BUND-Gruppe wieder Kürzungen bei den Mitteln für die Landschaftspflege hinnehmen. Das führte zu einem Disput mit dem Kirchheimer Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag. Die Stadt Weilheim war dankenswerterweise bereit, die Maßnahmen am Kurzen Wasen nachträglich zu finanzieren.pm