Kirchheim
Fleißige Helfer befreien Kirchheimer Bachufer vom Müll 

Umwelt Die zweite Auflage der Bachputzete in Kirchheim brachte viel Müll und einige kuriose Fundstücke zu Tage. 90 Freiwillige nahmen an der Aktion der Stadt teil. Von Thomas Krytzner

Rund 90 Freiwillige, darunter viele Kinde, haben am Samstag die Bachufer und Böschungen verschiedener Kirchheimer Bäche gesäubert: Nachdem die Premiere im vergangenen Jahr erfolgreich gewesen war, hatte die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Kirchheim, Dr. Beate Arman, erneut zur Bachputzaktion aufgerufen.

 

„Da hat jemand ein halbes Auto entsorgt.​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​
Lias
Der junge Helfer ist erstaunt, was sich an Kirchheims Bächen so alles findet.
 

Unterwegs waren die fleißigen Helfer waren in 18 Gruppen am Dorfbrunnenbach, am Gießnaubach, am Jauchertbach, am Kegelesbach und entlang der Lindach. Der städtische Bauhof stellte genügend Müllsäcke und Müllzangen zur Verfügung. Die größte Gruppe mit 35 Helfern sammelte am Jauchertbach in der Nähe der Teck-Realschule. Auch zwischen dem Freibad und dem Schlossgymnasium wurde entlang der Lindach eifrig Müll gesammelt.

Alexandra Müller ist an diesem Tag mit den drei Jungs Lias, Bennet und Liam an der Lindach unterwegs. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie von Mareike Bergmann, für die es die erste „Bachputzete“ ist. „Ich wollte schon im vergangenen Jahr mithelfen, aber da waren die Gruppen wegen der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schon voll“, sagt Mareike Bergmann.

Vorbild für Freunde

Alexandra Müller ist von der Bachputzaktion begeistert: „So können wir die Umwelt schützen.“ Sie sieht in der Aktion auch einen erzieherischen Wert. „Den Kindern macht das Müll sammeln in der Natur Spaß und sie lernen gleichzeitig, dass es der Umwelt schadet, wenn man achtlos Dinge wegschmeißt.“ Alexandra Müller hofft, dass Kinder durch solche Aktion zu Vorbildern für ihre Freunde werden.

Schon nach kurzer Zeit wird die Fünfergruppe entlang der Lindach fündig: Ein entsorgtes Rad und verrostete Teile einer Autobremse liegen an der Böschung. „Da hat jemand ein halbes Auto entsorgt“, vermutet Lias. Die drei Jungen sind mit Begeisterung dabei und freuen sich über jeden Fund. Bewaffnet mit Zangen und Säcken suchen sie weiter das Lindachufer nach Unrat ab.

An der gegenüberliegenden Böschung entdecken die drei jungen Müllsammler sogar einen versteckten Geheimplatz an der Lindach. Da hat sich jemand aus umherliegenden Ästen ein lauschiges Plätzchen am Bach geschaffen. Lias, Bennet und Liam staunen: „Es gibt sogar einen Tisch!“ Nur leider auch viel Müll. Bennet findet eine entsorgte Felgenabdeckung, und Liam entdeckt eine leere Jägermeisterflasche. Nur unweit davon wird Lias fündig: „Wer wirft denn eine Pfandflasche einfach weg“, fragt er kopfschüttelnd.

Unverständnis für Umweltsünder

Mit der Zeit sieht man den drei Schülern an, dass sich in die Abenteuerlust zunehmend Unverständnis für all das Weggeworfene mischt. Nicht viel anders ergeht es einer Familie, die sich zu Fuß vom Schafhof an die Lindach begeben hat, um bei der Aktion mitzumachen. „Wir haben bereits auf dem Weg zum Freibad Müll gesammelt und einen Sack halb gefüllt“, erklärt eine Mutter, während ihre beiden Kinder in der Nähe der Skateranlage erfolgreich sind. Neben einer weggeworfenen Uhr finden sie entsorgte Scheibenwischer und Walkingstöcke. Für Begeisterung sorgen bei den Kindern auch zwei intakte Biergläser. Scherzhaft rufen sie: „Papa, da ist noch was für dich!

Einen Fund, der Platz für Spekulationen lässt, entdeckt Mareike Bergmann: „Mitten im Dickicht lag ein noch gültiger Personalausweis.“ Sie fragt sich, wer ein solches Dokument entsorgt und beschließt, den Ausweis sicherheitshalber bei der Polizei abzugeben.

Nach rund vier Stunden ist die „Bachputzete“ beendet und die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs sammelen die vielen Müllsäcke entlang der Bäche zusammen. Die fleißigen Helfer ziehen nach der anstrengenden Aktion von dannen – müde, aber auch stolz und wohlwissend, dass die Bäche der Stadt jetzt wieder ein Stückchen sauberer sind