Kirchheim

Food Trucks neben dem Flugplatz

Festival Die rollenden Ess-Buden haben auf der Hahnweide einen Stopp eingelegt, nachdem sie auf dem Rollschuhplatz nicht mehr landen durften. Von Iris Häfner

Je später es wurde, desto mehr Besucher pilgerten zum Streetfood-Festival.  Fotos: Carsten Riedl
Je später es wurde, desto mehr Besucher pilgerten zum Streetfood-Festival. Fotos: Carsten Riedl

Es ist 17 Uhr, die Trucks stehen in Reih und Glied an Ort und Stelle. Die ersten Gäste trudeln ein, weichen den letzten Pfützen aus und verfolgen den Soundcheck von „Johnny Trouble“: Premieren-Time auf dem Schotterplatz auf der Hahnweide.

Nach zwei erfolgreichen Durchgängen auf dem Rollschuhplatz musste das dritte Kirchheimer Streetfood-Festival Richtung Fluggelände ausweichen. Einem Anwohner waren die innerstädtischen Veranstaltungen zu viel geworden, und er drohte mit einer Klage, weshalb die Stadt Kirchheim die Reißleine zog und die Trucks aus ihren Mauern verbannte. Das stellte Gunnar Stahlberg, den „Vater“ des Street Food Festivals, gleich vor mehrere Herausforderung, die er samt seinem Team mit Bravour meisterte.

Am Mittwoch um 22 Uhr wurden die Ärmel hochgekrempelt. „Wir haben alle in die Hände geklatscht, weil wir uns richtig gefreut haben, dass es endlich losgehen konnte - und das im strömenden Regen“, ist Gunnar Stahlberg stolz auf seine 30-köpfige Mannschaft. Die schaffte dank Durchhaltevermögen und Nachtschicht eine Punktlandung bis zur Eröffnung. Der enge Zeitrahmen war vorgegeben, weil bis 22 Uhr die Baumschulbörse auf dem Gelände stattfand, das nun Raum für die Wagenburg und Parkplätze bietet. Es gibt eine 16-Meter-Bar und Biertischgarnituren unterm Zeltdach. Außerdem wurden 200 Paletten verbaut, die als Sitz-Korpusse dienen. „Wir wollten bewusst was Rustikales“, erklärt der Veranstalter.

Auch die Strom- und Wasserversorgung war eine Herausforderung. Zwei elf Tonnen schwere Generatoren liefern den Strom für 20 Trucks und vier Schausteller. Dazu kommt noch ein 11 000 Liter Heizöl fassender Tank.

Als im März das Aus auf dem Rollschuhplatz verkündet wurde, sind 16 Truck-Betreiber abgesprungen. „Es war so schön dort. Wir sind nur wegen Gunnar Stahlberg mit nach hier oben gekommen, weil wir wissen: Was er macht, ist super organisiert“, sagen die Gastronomen von Road Shack.

Zu gerne wäre Gunnar Stahlberg auf den Ziegelwasen ausgewichen. „Der Platz ist für jeden Veranstalter ein Traum. Alle 50 Meter gibt es dort Anschlüsse. Aber vor Jahren hat der Gemeinderat beschlossen, dass dort pro Jahr zweimal Rummel und einmal Zirkus sein darf“, erklärt Gunnar Stahlberg.

Jetzt lassen er und die Trucker sich überraschen, was der neue Standort bringt. Der Start konnte sich sehen lassen. Gegen 19 Uhr war der Parkplatz gut gefüllt, und ganze Grüppchen pilgerten vom Milcherberg auf die Hahnweide. Eine gute Nachbarschaft mit den Fliegern besteht von Anfang an. „Die haben uns viele wertvolle Tipps gegeben, wir können von ihren Erfahrungen profitieren“, freut sich Gunnar Stahlberg. Nicht nur das: Die Besucher des Streetfood-Festivals dürfen die Toiletten benutzen.

Damit die Entfernung zur Innenstadt möglichst niemand vom Besuch abhält, ist ein Shuttlebus im Einsatz, der während der Festival-Zeit im 30-Minuten-Takt vom Bahnhof zur Hahnweide fährt. Zu beachten für die Autofahrer ist der Einbahnverkehr. Die Zufahrt ist nur über die B 297, die Nürtinger Straße, möglich, zurück geht‘s über die Klaus-Holighaus-Straße.

Aus der Not eine Tugend gemacht hat Gunnar Stahlberg, was das Musikprogramm anbelangt. Von heute bis Montag gibt es einen Frühschoppen ab 11 Uhr. Außer an Pfingstmontag treten ab 19.30 Uhr Bands auf. „Tonic“ rockt heute Abend, „James Bomb“ morgen.

Streetfood Festival Hahnweide Eröffnung
Streetfood Festival Hahnweide Eröffnung
Streetfood Festival Hahnweide Eröffnung
Streetfood Festival Hahnweide Eröffnung