Kirchheim

Führung „kreiselt“ rund um den Verkehr

Rundgang Andreas Schwarz und Andreas Kenner erklären bei einem Spaziergang durch Kirchheim die Verkehrspolitik – von der S-Bahn über Fußwege und Kreisverkehre bis hin zu Zählstationen und Zebrastreifen. Von Andreas Volz

Andreas Schwarz (links) und Andreas Kenner führen gemeinsam durch ihre Stadt: durch Kirchheim. Foto: Carsten Riedl
Andreas Schwarz (links) und Andreas Kenner führen gemeinsam durch ihre Stadt: durch Kirchheim. Foto: Carsten Riedl

Andreas und Andreas führen durch ihre Stadt - durch Kirchheim. Die beiden Landtagsabgeordneten Andreas Schwarz (Grüne) und Andreas Kenner (SPD) gingen gemeinsam zwei unterschiedlichen Aspekten nach: der Verkehrspolitik und verschiedenen Straßennamen, die auf berühmte Kirchheimer zurückzuführen sind.

Beim Start am Bahnhof erinnerte Andreas Schwarz daran, dass es diesen Standort erst seit 45 Jahren gibt. Sehr viel länger war Kirchheims Bahnhof am Standort des jetzigen Teckcenters beheimatet: „Heute würde man sich freuen, wenn der Bahnhof so nahe an der Innenstadt liegen würde.“ Was sich aber jetzt noch dringend machen lassen muss: „Die Fußwegeverbindungen zwischen Stadt und Bahnhof sind zu verbessern.“

Für den Bahnhof selbst gebe es auch etliche Verbesserungsvorschläge: So könnte der Busbahnhof überdacht werden - durch ein mehrstöckiges Gebäude, das sowohl dem Gewerbe als auch dem Wohnen dienen und das durch einen Steg mit dem Milcherberg verbunden sein könnte. Den Vorplatz in Richtung AOK nahm Andreas Schwarz ebenfalls auf in seine Kritik: „Das ist eigentlich kein schöner Platz. Er besteht vor allem aus Beton. Außerdem ist er viel zu versteckt. Den Schöllkopfbrunnen findet man dort kaum.“

Der Bahnhof als solcher wird stärker genutzt denn je, seit die S-Bahn von dort aus nach Stutt­gart führt. Verkehrspolitisch stellte Andreas Kenner zu diesem Thema fest: „Eine direkte S-Bahn-Verbindung von Kirchheim zum Flughafen wäre viel wichtiger als eine Verlängerung nach Boll.“

Ein weiteres kontroverses Thema der Verkehrspolitik sind die Kreisel. Zu besprechen war das am „Krone-Kreisel“, den Andreas Kenner den „Hermann-Hesse-Kreisel“ nennt. Grundsätzlich führte sein Kollege Andreas Schwarz aus: „Kreisverkehre führen zur Verkehrsberuhigung und zu weniger Unfällen. Außerdem helfen sie, Ampeln einzusparen.“ Ein gewisses Problem gibt es aber doch: „Wir brauchen für einen Kreisverkehr etwas mehr Platz als für eine Kreuzung mit Ampeln.“

Weniger mit Verkehr hatten die Spielhallen zu tun, auf die Andreas Schwarz aber an gleicher Stelle noch einging: „Wir versuchen seit vielen Jahren, die Spielhallen stärker zu regulieren. Es sind aber zulässige Gewerbebetriebe. Man wird sie also nicht ganz verhindern können, und das ist auch gut so - weil das Glücksspiel sonst in die Illegalität abdriftet.“

In der Dettinger Straße sprach Andreas Kenner den großen Wandel an, der sich in der Dettinger Vorstadt vollzogen hat: „Da waren mal das Universum, der Stern und die Blume“, erinnerte er an das frühere Kino und zwei ehemalige Wirtschaften. Ganz aktuell besticht die Dettinger Straße durch einen versenkbaren Poller, der sie zur temporären Fußgängerzone macht. Andreas Schwarz lobte die variable Regelung: „Wenn man statt dem Poller Blumentröge installiert, kriegt man die so schnell nicht wieder versenkt.“

An der Radfahrerzählstation beim Stadtbächle verriet Andreas Schwarz, dass er manchmal abends noch ein paar Ehrenrunden dreht, wenn der Zähler bei 995 steht: „Dann kommen wir auch mal auf über tausend pro Tag.“

In unmittelbarer Nähe verwiesen die beiden Abgeordneten auf den breiten, erhöhten Zebrastreifen, der die Marktstraße und die Dettinger Straße organisch miteinander verbinde. Das gibt es zwar am Max-Eyth-Haus nicht. Trotzdem freuten sich die beiden Andrease nach wie vor darüber, dass die untere Max-Eyth-Straße vor zehn Jahren ohne große Vorplanung zur Fußgängerzone werden konnte: „Man muss in der Politik auch einfach mal was machen.“