Kirchheim

Gemeinsam nach oben

Randnotiz von Irene Strifler zur Derbystimmung in der Redaktion

Bielefeld gibt‘s nicht? Oh doch! Entgegen dem Dauerwitz der „Bielefeld-Verschwörung“ im Internet wissen wir in der Redaktion sehr wohl um die Existenz der Stadt am Teutoburger Wald. Das verdanken wir einem Kollegen, der sein Herz zwar im Süden verloren, aber seine Wurzeln in Bielefeld hat. Seit über einem Jahr versüßt er uns den Alltag nicht nur mit seiner Anwesenheit, sondern auch mit Legenden um Back-König Dr. Oetker, dem berühmtesten Sohn seiner Stadt.

Dass Bielefeld existiert, spüren wir Lokalredakteure auch als überwiegend eingefleischte VfB-Fans seit geraumer Zeit schmerzlich. Ergeben ertragen wir die Sticheleien des Kollegen, der plötzlich wieder ganz zum Bielefelder wird und zu allem Übel auch noch mit Arminia-Torschützenkönig Fabian Klos verschwägert ist. Gomez? Da winkt er müde lächelnd ab.

Bislang war alles in der Balance, Sticheleien und Neckereien wogten in der Redaktion hin und her. Die jüngsten Spieltage bedeuteten für den Kollegen an der Tabellenspitze Freude und Jubel, und für die Schwabenanhänger mal ein bisschen Zuversicht, mal auch Wundenlecken. Leben und leben lassen: Auf den Tabellenplätzen eins und zwei gemeinsam aufzusteigen, so lautete unausgesprochen das gemeinsame Ziel.

Jetzt, vor dem 25. Spieltag, wächst die Spannung jedoch ins Unermessliche, die Redaktion befindet sich im Derby-Modus: Am Montag treffen der VfB und Arminia Bielefeld in der Mercedes-Benz-Arena aufeinander. Der Kollege hat Freunde und Familie schon um sich geschart, mit Tickets ausgestattet und dreht uns eine lange Nase. Er hat nichts zu verlieren, die Tabellenführung bleibt Bielefeld unabhängig vom Spielergebnis erhalten. Für den VfB aber geht‘s ums Dranbleiben, ums Überleben. Noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, gemeinsam in Freundschaft aufzusteigen. - Und wenn nicht? Was soll‘s. - Bielefeld? Gibt‘s doch eh nicht!