Kirchheim

Glatteis: So war die Lage in Kirchheim und Umgebung

Wetter Im Kreis Esslingen haben sich am Mittwochvormittag nur wenige witterungsbedingte Unfälle ereignet. Auf der A 8 bei Aichelberg kam es allerdings zu einem schweren Unfall. Das führte unter anderem in Weilheim und Kirchheim zu Verkehrsbehinderungen. Von Bianca Lütz-Holoch

Nicht überall in der Fußgängerzone war geräumt. Foto: Bianca Lütz-Holoch

Die offizielle Glatteis-Warnung hatte das Schlimmste befürchten lassen. Ganz so dramatisch kam es für den Landkreis Esslingen dann doch nicht – mit Ausnahmen. „Wir hatten kaum witterungsbedingte Unfälle zu verzeichnen“, meldet Michael Schaal, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen. Bis 8 Uhr am Mittwochmorgen hätten sich in allen vier Landkreisen im Zuständigkeitsgebiet des Präsidiums Reutlingen gerade einmal sieben Unfälle ereignet, die auf das Wetter zurückzuführen seien.

 

Am Mittwochmorgen hat sich auf der A 8 bei Aichelberg ein schwerer Unfall ereignet. Foto: SDMG / Woelfl

 

Ein schwerer Unfall ereignete sich allerdings am Mittwoch früh gegen 5.50 Uhr auf der A 8 bei Aichelberg. Dabei wurde ein 44-jähriger Lasterfahrer, der Erste Hilfe leisten wollte, schwer verletzt. Zuvor war ein 19-Jähriger beim Überholen mit seinem Auto aufgrund von Glätte ins Schleudern geraten und mit einem anderen Lkw kollidiert. Der 44-Jährige stieg aus, vermutlich um Erste Hilfe zu leisten, und wurde auf der Fahrbahn vom Auto einer 47-Jährigen erfasst. Er kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Da durch die Unfälle alle drei Fahrstreifen gesperrt werden mussten, kam es zeitweise zu einem Rückstau von etwa zehn Kilometern. Über den Standstreifen wurde der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Es kam auch in den umliegenden Gemeinden und Städten zu Verkehrsbehinderungen.

 

Die Streudienste haben eine super Arbeit geleistet.
Michael Schaal
Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen

 

Am Dienstag hatte der Deutsche Wetterdienst die Unwetterwarnung herausgegeben. Zwischen 2 und 15 Uhr am Mittwoch bestehe „hohe Glättegefahr durch gefrierenden Regen und Eisansatz“. Die Empfehlung: möglichst zuhause bleiben und im Homeoffice arbeiten oder aber vorsichtig fahren und mit Staus und Sperrungen rechnen.

Daran haben sich offenbar die meisten Menschen in Kirchheim und Umgebung gehalten. „Viele sind zuhause geblieben oder waren sehr vorsichtig unterwegs“, so Michael Schaal. Einige setzten morgens auch gleich auf unkonventionelle Fortbewegungsmittel, wie etwa einen Schlitten. 

 

Manche setzten gleich auf den Schlitten als Fortbewegungsmittel. Foto: Peter Eidemüller

 

Auch sonst war man überall auf das Glatteis eingestellt: „Die Streudienste waren schon früh unterwegs und haben eine super Arbeit geleistet“, lobt Michael Schaal. Sowohl die Straßenmeistereien als auch die städtischen Räum- und Streudienste sorgten für freie Haupt-Verkehrsadern. Wichtige Fuß- und Radwege waren ebenfalls schon am Morgen geräumt und gestreut. Zudem hatten viele Privatleute ganze Arbeit geleistet und die Gehwege vor ihren Häusern mit Salz oder Splitt bestreut, so dass gefahrloses Gehen dort gut möglich war. Mit dem einsetzenden Regen wurde es im Laufe des Vormittags kurzzeitig etwas rutschiger, darunter auch an einigen Stellen in der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz in Kirchheim. Schnell setzte dann aber das Tauwetter ein.

„Für den Straßenbetriebsdienst stellte sich die aktuelle Wetterlage hier in der Region nicht so außergewöhnlich und dramatisch dar, wie sie angekündigt wurde, sondern bisher als ein ganz normaler Wintertag, an dem alle hierfür eingeplanten Fahrzeuge im Einsatz sind“, meldete Andrea Wangner, Pressesprecherin des Landratsamts in Esslingen.

Kaum Sturz-Verletzungen

Gut vorbereitet waren auch die Medius-Kliniken des Landkreises Esslingen in den Mittwoch gegangen. „Wenn solche Warnmeldungen kommen, dann gucken wir, dass wir die entsprechenden Kapazitäten schaffen“, sagt Max Pradler, Sprecher der Medius-Kliniken. „Die Anzahl der Glatteis-Patienten hat sich dann aber glücklicherweise in Grenzen gehalten.“ In Nürtingen wurden Patienten eines schweren Verkehrsunfalls behandelt, in Kirchheim zweier leichter Unfälle. Sturz-Verletzungen gab es an den Standorten in Kirchheim und Nürtingen nicht zu vermelden, in Ruit nur vereinzelt. 

Vor allem älteren Menschen bereiteten glatte und ungeräumte Stellen Schwierigkeiten. Foto: Tobias Tropper
Nicht überall in der Fußgängerzone war geräumt. Foto: Bianca Lütz-Holoch