Kirchheim

Hier lohnt es sich, Rast zu machen

Erneuerter Wohnmobilstellplatz auf dem Ziegelwasen soll Touristen aus nah und fern anziehen

Kirchheim bewährt sich schon lange als beliebtes Reiseziel in der Region Stuttgart. Nun ist die Stadt mit einem modernen Wohnmobilstellplatz ausgerüstet.

Zeit für eines neues Kapitel für den Kirchheimer Tourismus: Mit dem erweiterten Wohnmobilstellplatz auf dem Ziegelwasen soll Kir
Zeit für eines neues Kapitel für den Kirchheimer Tourismus: Mit dem erweiterten Wohnmobilstellplatz auf dem Ziegelwasen soll Kirchheim für Wohnmobilisten in Zukunft attraktiver sein. Bild: Carsten Riedl

Kirchheim. Am frühen Morgen ist der Ziegelwasen richtig friedlich. Die Pferde des Reitvereins wiehern, und die Sonne scheint – ein perfekter Ort für den morgendlichen Kaffee und das Marmeladenbrot. Dieser Meinung ist auch Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker: „Das ist doch die reinste Idylle in Kirchheim.“ Aus diesem Grund wurde der bisherige Wohnmobilstellplatz am Ziegelwasen nun zeitgemäß mit einigen Erneuerungen ergänzt.

„Die Entscheidung für einen erweiterten Wohnmobilstellplatz war schon längst überfällig“, sagt die Oberbürgermeisterin. Sie selbst besitzt einen Wohnwagen und ist bei dem Anblick des Wohnmobilstellplatzes sofort im Urlaubsmodus. Die Nachfrage nach Reisemobilen ist so groß, wie schon lange nicht mehr. Der Trend zum mobilen Urlaub auf vier Rädern kommt auch der Stadt zugute. Während Tagesgäste in der Region Stuttgart durchschnittliche Ausgaben von 20,50 Euro pro Kopf haben, belaufen sich die Tagesausgaben eines Wohnmobilisten zusätzlich zu den Übernachtungsgebühren auf 49,21 Euro pro Kopf. „Für diese wachsende Zielgruppe haben wir Kirchheim attraktiver gemacht. Und ich finde, es ist ein rundum gelungenes Projekt“, sagt Angelika Matt-Heidecker, „

Da der Tourismus für Kirchheim ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist, begannen die Planungen schon im Jahr 2011. Da der Stellplatz möglichst zentral, aber trotzdem ruhig gelegen sein sollte, fiel der Ziegelwasen ins Visier der Planer. Im Jahr 2015 gab es dann die Erstinstallation des Wohnmobilstellplatzes mit einem Budget in Höhe von 30 000 Euro. Jedoch gab es keine Müllentsorgung, und die Stromversorgung war mit nur einer Säule recht gering. Ende Dezember 2015 bestätigte der Gemeinderat ein Budget von 80 000 Euro, und der Wohnmobilstellplatz konnte weiter ausgebaut werden.

„Der Stellplatz musste gut geplant werden. Es musste eine Trennung zwischen Pkw-Parkplätzen und dem Wohnmobilstellplatz geben – und alles muss entfernbar sein, wenn der Märzen- und der Gallusmarkt stattfinden“, erklärt die Oberbürgermeisterin. Die Anpassungs- und Umarbeitungsmaßnahmen begannen im Frühjahr dieses Jahres. Trotz der Herausforderungen im Untergrund, wie zum Beispiel der Kabelverlegung, ist der Wohnmobilstellplatz nun bereit für die ersten „mobilen Urlauber“.

Auch Architekt Tobias Gula ist mit dem Endergebnis zufrieden: „Alles ist auf dem neusten Stand. Von den Stromzählern bis zur Entsorgungsstation und dem Frisch- und Abwasser.“ In der Tat können sich die Wohnmobilisten nun über eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit für Frisch- und Abwasser freuen. Auch für die Entsorgung von Müll und Fäkalien ist durch Müllcontainer und einen Entsorgungsschacht gesorgt. Zudem können Wohnmobilisten durch die Stromsäulen mit je vier Anschlüssen Strom beziehen. Eine weitere positive Nachricht: Auch der Kostenrahmen wurde bei diesem Umbau nicht überschritten.

Der Wohnmobilstellplatz auf dem Ziegelwasen soll den Tourismus ankurbeln. Aus diesem Grund werden auch auf der CMT, der Urlaubs-Messe, Flyer verteilt. Mit allerlei Freizeitaktivitäten wirbt Kirchheim mit seinen Flyern für den Platz. Von Bürgerseen bis Hahnweide, von der Burg Teck bis zum Golfplatz mit Panoramablick – für jeden ist etwas dabei. Auch auf der Homepage der Stadt Kirchheim können sich Interessierte über die acht modernen Stellplätze informieren.

Doch für die Anwohner rund um den Ziegelwasen gibt es laut Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker keinen Grund zu Sorge: „Wohnmobilisten sind normalerweise eher ältere Menschen und genießen auch gerne mal ihre Ruhe.“