Kirchheim

Hilfsaktion: Ein Stammzellenspender für Stefan gesucht

Schicksalsschlag Die Diagnose Blutkrebs kam aus dem Nichts. Der Kirchheimer Stefan Scherer kämpft für sich und seine Familie gegen die Krankheit an. Von Debora Schreiber

Am Freitag, 29. September, soll ein Stammzellenspender für Stefan Scherer gefunden werden. Bei der Registrierungsaktion der DKMS in den Räumen der Kreissparkasse kann jeder vorbeikommen und sich registrieren lassen. Foto: pr

Nach der Diagnose „akute Leukämie“ befand sich Stefan Scherer erst einmal im freien Fall: „Mir und meiner Familie hat es den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Zur Vorsorgeuntersuchung, die er von seinem Arbeitgeber, der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, angeboten bekam, ging er noch relativ entspannt. Im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart bekam er im August, kurz vor seinem 40. Geburtstag, die ernüchternde Nachricht.


 

Keiner hat sich abgewandt, ganz im Gegenteil, viele haben sich gemeldet.
Stefan Scherer
Der Mitarbeiter der Kreissparkasse über die Unterstützung, die er bekommt

 

„Bei mir waren im Vorfeld keine Vorerkrankungen bekannt, deshalb waren wir alle total geschockt.“ Was er mit der Diagnose anfangen sollte, wusste er zunächst nicht so recht. Berührungspunkte mit der Krankheit hatte er bis dahin nicht, sodass er sich auch nicht vorstellen konnte, wie der Verlauf aussehen wird. „Natürlich kannte jeder irgendjemanden, der schon einmal den gleichen Schicksalsschlag hinnehmen musste, aber eigentlich stand über allem immer nur der ,tödliche Blutkrebs‘.“

Stefan Scherer wusste nicht, was auf ihn zukommt – aber dass er nicht alleine sein würde. Das Thema haben er und seine Familie gleich im Umfeld offen kommuniziert und sehr viel Unterstützung bekommen. „Keiner hat sich abgewandt, ganz im Gegenteil, viele haben sich gemeldet, auch die, von denen ich länger nichts gehört hatte. Das war sehr schön.“

 

„Jeder hilft, wo er kann“

Von Kinderbetreuung über Essenslieferungen bis hin zu moralischer Unterstützung sei alles dabei. „Hierfür bin ich unendlich dankbar.“ Ganz besonders engagieren sich seine drei Schwestern, die sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt hätten, um einen DKMS-Aufruf auf die Beine zu stellen. Auch die Eltern und Schwiegereltern seien immer für die Familie da und unterstützten sie. „Jeder hilft, wo er kann“, sagt Stefan Scherer. „In schwierigen Momenten ziehen sie uns immer wieder hoch und versichern uns, dass wir diesen Kampf gewinnen werden. Das gilt übrigens auch für alle Freunde“, sagt Stefan Scherer. „Den tollsten ‚Job‘ von allen macht aber meine Frau, die so unglaublich stark ist und dafür sorgt, dass ich mich in der schwierigen Zeit auf das Gesundwerden konzentrieren kann.“

 

Hilfsaktion findet statt

Im KSK Kunden-Center in der Alleenstraße 160 in Kirchheim können am Freitag von 9.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr alle vorbeikommen und sich als Stammzellenspender registrieren lassen. „Die Kreissparkasse ist zwar ein großes Haus, aber nun merkt man den starken familiären Aspekt. Meine Kollegen stehen zu mir und haben die Hilfsaktion organisiert. Einen besseren Arbeitgeber kann man sich nicht wünschen.“