Kirchheim

Hinter die Klinik-Kulissen schauen

Rallye Die Medius Klinik Kirchheim öffnete ihre Türen für die Bevölkerung und ließ die Besucher überall reinschauen. An einigen Orten konnte sogar selbst Hand angelegt werden. Von Thomas Krytzner

Schon vor der Klinik ging es mit der Besichtigung eines Krankenwagens los.Foto: Thomas Krytzner
Schon vor der Klinik ging es mit der Besichtigung eines Krankenwagens los.Foto: Thomas Krytzner

Die Leitung der Medius Klinik in Kirchheim hat sich für Jung und Alt einen Rundgang der besonderen Art ausgedacht: Eine entschleunigte Rallye durch das Haus bot viele Einblicke hinter normal verschlossene Türen im Krankenhaus. Bereits im Eingangsbereich konnten sich die Besucher in Sachen Reinheit und Blutzuckergehalt informieren. Einige nutzten die Gelegenheit und ließen sich piksen oder legten ihre Hand unter das Ultraviolettlicht, um so die Sauberkeit der Hände zu überprüfen.

Für die Kinder begann der Tag der offenen Tür schon davor: Das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst hatten Rettungswagen und eine mobile Arztpraxis aufgestellt, und diese konnten auch Erwachsene nach Belieben inspizieren. Fragen wurden geduldig und ausführlich durch die Rettungsassistenten und deren Leiter beantwortet. Ein Luftballonkünstler zauberte im Foyer Figuren.

Verschiedene Abteilungen der Klinik zeigten ihre Behandlungsmethoden. So konnten Nervenmessungen - etwa beim Karpaltunnel - oder eine Gelenksonografie getestet werden. In der Ambulanz konnten sich die Besucher als Ersthelfer testen und die Wiederbelebung üben. Auch der automatische Defibrillator stand bereit. Da es immer mehr solcher Geräte in der Öffentlichkeit gibt, gab es eine Einführung für Laien, denen die Angst vor dem Gebrauch genommen werden sollte.

Highlight waren die OP-Räume. Dort erklärten Anästhesisten, wie eine Narkose funktioniert, und wie während einer Operation der Patient im Schlaf gehalten wird. In einem anderen Raum konnten die Besucher ein Hüft- oder Kniegelenk in die Hand nehmen und dem Spezialisten sämtliche Fragen stellen. Zudem gab es die Möglichkeit, selbst zu operieren. Mittels Geräte und dem Bildschirm konnten vor allem Kinder am Modell operieren und im künstlichen Magen auf Gummibären-Fang gehen. Da nutzten viele die Gelegenheit, und unter der Anleitung von Fachpersonal klappte es auch, mit den Greifern die süßen Fremdkörper aus dem Bauchraum zu entfernen.

Viele Besucher zog es in den Neubau der Psychiatrie. Dort stellte sich das Pflegepersonal vor. Zwei Erlebnisausstellungen über Depression und Schizophrenie zeigten, wie Betroffene diese Krankheiten erleben. Kinder konnten die Dienstkleidung der Ärzte und Pflegekräfte anziehen und wer Glück hatte, einen kurzen Blick auf den Helikopterlandeplatz auf dem Dach der Klinik erhaschen.