Kirchheim
Hoffen mit Fragezeichen

Handel City-Ring-Ausschuss tauscht sich mit seinen Mitgliedern über die aktuelle Situation aus und stellt die Planungen für die Wiedereröffnung vor. Dieses Jahr sind drei verkaufsoffene Sonntage im Gespräch.

Die neuesten Beschlüsse der Bundesregierung mit der Verlängerung des Lockdowns bis mindestens 7. März hat die Kirchheimer Händlergemeinschaft City Ring hart getroffen. „Mir hat es ehrlich gesagt die Füße unter dem Boden weggezogen“, sagte der Vorsitzende Karl-Michael Bantlin bei einem digitalen Stammtisch mit einigen Mitgliedern vergangene Woche. Da die monatlichen Treffen wegen Corona seit geraumer Zeit nicht mehr wie gewohnt im Queens in der Dettinger Straße stattfinden können, wich der City Ring nun auf ein Teams-Meeting aus, um sich dennoch persönlich auszutauschen und einen Ausblick auf anstehende Aktionen zu geben. „Wir haben viele gute Ideen, mussten die eine oder andere aber wegen Corona schon wieder verwerfen“, erklärte Bantlin weiter.

Dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Druck der Händler in Baden-Württemberg nun doch schneller nachgibt und eine Öffnung vielleicht schon kommende Woche möglich scheint, ist nun ein kleines Licht am Ende des Tunnels. „Wir hoffen schwer, dass es endlich wieder losgeht. Jeder Tag der Öffnung ist wichtig für uns. Allerdings gibt es ja noch jede Menge Fragezeichen“, spielt Bantlin auf den stabilen Inzidenzwert an. Bei den Händlern steht das Personal jedenfalls Gewehr bei Fuß, jetzt muss nur noch entsprechend die Ware geliefert werden.

Um für die Wiedereröffnung gewappnet zu sein, hat sich eine Arbeitsgruppe im Ausschuss mit einigen Aktionen beschäftigt. Wie bereits im Frühjahr soll das „Wachgeküsst“-Motto zum Zug kommen. Von Illustrator Tommi Süßmilch lassen sich einige Geschäftsinhaber für einzigartige Plakate zeichnen, die im Rahmen vieler weiterer Gestaltungsideen für positive Stimmung in der Stadt sorgen sollen. Auch schon im Vorfeld der Ladenöffnung werden die City-Ring-Mitglieder ihre Schaufenster aufhübschen. „In Kirchheim soll es Einkaufen mit VIP-Charakter geben“, erklärte Sandra Schöne von der Geschäftsstelle der Händlergemeinschaft.

Ein wichtiges Thema sowohl für die Geschäfte als auch die Kunden sind die verkaufsoffenen Sonntage. Der erste in diesem Jahr fiel bereits Corona zum Opfer. „Deshalb werden wir versuchen, im weiteren Verlauf des Jahres möglichst noch drei Sonntage auf die Beine zu stellen“, verriet Bantlin. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. Sollte der 23. März nicht klappen, könnte eventuell auf den 2. Mai ausgewichen werden. Außerdem ist ein Termin im Juli angedacht. Der 7. November im Rahmen des Gallusmarktes gilt indes als gesetzt. Auch ein langer Einkaufsabend ist in Planung.

Da der Kirchheimer Kultursommer 2020 trotz Pandemie-Bedingungen äußerst gut ankam, plant die Stadtverwaltung auch in diesem Jahr einen Veranstaltungsreigen. Von der Wiedereröffnung an bis in den August hinein soll eswieder an verschiedenen Orten in der Stadt dezentrale Events geben, an denen sich der City Ring beteiligt.

Trotz aller Kreativität und positiver Energie im City Ring ist natürlich klar, dass die Mitglieder zusehends unter dem Lockdown leiden. „Mit jeder Woche, die vergeht, wird es schlimmer“, so die Aussage eines Gastronomen. Vor allem die fehlende Öffnungsperspektive mache vielen zu schaffen. „Umso wichtiger ist, dass wir zusammenhalten, denn wir sitzen alle in einem Boot“, betonte der Vorsitzende Karl-Michael Bantlin, und Ralf Gerber vom Modehaus Fischer ergänzte: „Bei uns ist noch jede Menge Leben drin. Wir sind noch da!“ pm